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Neue Grade für Kulmbacher Karateka


Autor: Werner Reißaus

Himmelkron, Freitag, 21. Juli 2017

18 Danprüfungen im Shotokan Karate innerhalb von nur zwei Jahren sind wohl einmalig in der Geschichte der Kulmbacher Karateschule.
45 Jahre trennen die beiden Karatesportler, die beide die Danprüfung geschafft haben: Jan Pöhmann (17) und Günter Pittoff (62). Foto: privat


Auch deren Leiter, Henry Landeck, hat so etwas in seiner 42-jährigen Laufbahn noch nicht erlebt, wehalb diese herausragende Leistung mit einem Fest gewürdigt wurde. "Ihr habt Großes auf eurem Weg geleistet und ihr habt euch durch Disziplin, Geduld und Durchhaltevermögen eure Fähigkeiten im Karate-Do enorm weiter entwickelt." Die 18 Danprüflinge kommen zusammen auf 304 Jahre Karate-Erfahrung.
Das klassische Shotokan-Karate entstand in Japan aus der Notwendigkeit heraus, sich unbewaffnet gegen Waffen tragende Gegner zur Wehr setzen zu müssen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde aus der Kriegskunst eine Kampfkunst, bei der die Methode des kontrollierten Abstoppens eingeführt wurde, um die Verletzungsgefahr beim Training auszuschalten. Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges verbreitete sich das Shotokan-Karate auf der ganzen Welt.
Henry Landeck machte deutlich, dass viele, die mit Karate beginnen, nicht die Geduld und den notwendigen Einsatz aufbringen, um den langen Weg bis zum Schwarzgurt durchzuhalten: "In einem soliden Dojo erfordert das immerhin einige Jahre des konstanten Trainings. Dazu kommt die monatelange Vorbereitung zur Meisterprüfung." Dafür ernte man nicht nur körperliche Fitness, sondern auch ein Wachstum der inneren Kraft, die sich auch im Alltag auszahle.
Im Kulmbacher Dojo wird Karate nicht nur als Methode der Selbstverteidigung und Wettkampfsport trainiert, sondern auch als Lebensphilosophie und zur Persönlichkeitsentwicklung. Genau das spiegelt auch die Altersstruktur der 18 Danprüflinge wider, angefangen vom 17-jährigen Jan Pöhlmann bis hin zu Günter Pittroff, der schon 62 Lenze zählt: "Ich habe eine Sportart gesucht, die mich sowohl körperlich als auch geistig fordert. Nach dem ersten Probetraining war es für mich das Beste", sagt Pittroff, der zur Prüfungsvorbereitung drei- bisviermal im Dojo stand. Jan Pöhlmann ergänzte: "Ich habe im Alter von fünf Jahren das erste Schnuppertraining gemacht und sofort Spaß am Karate gefunden. Ich war auch schon bei den bayerischen und süddeutschen Meisterschaften dabei."
Henry Landeck stellte fest, dass alle Karatesportler bei der Prüfung eine gute Figur gemacht hätten: "Ich bin froh, dass in unserem Dojo, die Kampfkunst Karate nicht als Mode- oder Trendsport wahrgenommen wird. Das sieht man an dem jahrelangen Weg, den ihr gegangen seid und auf dem ich euch begleiten durfte", erklärte er seinen Schülern. Heute könne die Kulmbacher Karateschule auf 55 Schwarzgurte blicken, die Woche für Woch unermüdlich im Dojo in der E.C.-Baumann-Straße trainieren.


Prüfungsergebnisse

1. Dan: Sabine Stralka, Anja Pleiner, Marco Schneider, Günter Pittroff, Jan Pöhlman, Samuel Lubiato, Christina Schynoll
2 . Dan: Claudia Sauer, Natalia Grybos, Franziske Krahl, Frank Schubert, Ermanno Lubiato, Daniel Bergmann, Maximilian Röthlein
3. Dan: Iris Metzner, Daniel Sandler, Egbert Knake, Michael Buß