Marktschorgast oder Schwarzach - einer steigt ab
Autor: Martin Kreklau
Trebgast, Mittwoch, 10. Juni 2015
Zwei ebenbürtige Mannschaften kämpfen um den Verbleib in der Kreisklasse. Für den ASV Marktschorgast und den FC Schwarzach geht es heute um alles oder nichts.
Es ist immer eine haarige Situation, wenn zwei Mannschaften auf dem Platz stehen, für die es um alles geht. Klasse halten oder absteigen? Diese Frage wird für den ASV Marktschorgast und den FC Schwarzach heute, 18.30 Uhr, in Trebgast entschieden, wenn die beiden Teams in der Relegation zur Fußball-Kreisklasse gegeneinander antreten.
Matthias Dames, Spielertrainer bei den Marktschorgastern, war am vergangenen Sonntag nach der 2:3-Niederlage bitter enttäuscht. "Wir hätten es gegen den ATS Wartenfels schon entscheiden können - und es wäre auch gerecht gewesen. Schließlich waren wir über weite Strecken die bessere Mannschaft. Es waren kleine Fehler, die das Spiel letztlich zu unseren Ungunsten entschieden haben", sagt Dames. Er sagt das im Hinblick auf eine Situation, als ein ATS-Akteur über die rechte Seite durchgebrochen war. "Da muss eben auch mal das taktische Foul kommen", erklärt Dames. Doch auch im Angriff sah er Defizite: "Wenn wir unsere Chancen genutzt hätten, hätten wir gleich am Anfang drei Buden machen können."
Trotz allem hat seine Mannschaft ihn beeindruckt, denn sie ist über die gesamte Spielzeit ein hohes Tempo an den Tag gelegt und hat viel Einsatz gezeigt. Das hat Spuren hinterlassen: Daniel Wagenhuber (Außenbandanriss) und Manuel Otto (Meniskusverletzung) fallen für das Relegationsspiel gegen Schwarzach aus. Dames: "Das ist natürlich bitter. Die beiden gehören zu meinen Stammspielern und haben ein sehr starkes Spiel gegen Wartenfels gezeigt." Auch Carl Landendörfer wird voraussichtlich fehlen. Er laboriert immer noch an einer Knieverletzung.
Den Kopf frei bekommen
Der ASV-Spielertrainer hat seine Mannschaft so gut es geht auf den Gegner eingestellt - auch wenn das für ihn noch nichts heißen muss, denn "schließlich klappt es meistens nicht, wie man es sich vorstellt". Für das Spiel am Donnerstag auf dem Gelände des TSV Trebgast ist er dennoch optimistisch: "Wenn die Jungs fit sind und den Kopf frei bekommen, dann sieht es, denke ich, ganz gut aus."
Der gefährlichste Schwarzacher Spieler ist aus Dames' Sicht David Geter: "Er ist der Mittelfeld-Motor und gleichzeitig immer für ein Tor gut. Schwarzach hat ein paar technisch starke Fußballer - die darf man gar nicht erst ins Spiel kommen lassen."
Ein Geschenk zum Abschied?
Ähnliches weiß Schwarzachs Trainer Hanspeter Schwander über die ASV-Elf zu sagen: "Dames und Beithner sind überdurchschnittlich gute Spieler, auf die müssen wir besonders aufpassen." Auch Schwander muss auf zwei Stammkräfte verzichten: David Franik und Milan Paikrt. Die beiden Tschechen fallen länger aus. Franik hat eine Verletzung an der Fußwurzel, Paikrt hat sich die Außenbänder gerissen. Ansonsten stehen alle Spieler zur Verfügung.
Schwachpunkt der Marktschorgaster ist aus Schwanders Sicht die Abwehr - eine gewagte These, zumal der FCS in der zurückliegenden Spielzeit deutlich mehr Treffer kassiert hat (98) als der ASV (62). Die beiden Aufeinandertreffen der Teams waren allerdings ausgeglichen: Im Hinspiel gewann der FC Schwarzach auswärts mit 2:1, im Rückspiel behielt der ASV ebenfalls mit 2:1 die Oberhand.
Schwander hadert immer noch mit der 1:2-Niederlage gegen den SC Kreuz Bayreuth - denn in der ersten Hälfte hatte seine Mannschaft die Nase vorn, beherrschte Ball und Gegner und führte mit 1:0. Individuelle Fehler hätten letztlich den Ausschlag gegeben - so fiel kurz nach der Pause der Ausgleich und in der 61. Minute der Führungstreffer für die Bayreuther.
Doch noch haben beide Teams alle Chancen. Schwander, der das Traineramt beim FC nach Saisonende niederlegen wird, hofft auf ein Abschiedsgeschenk - das wird ASV-Coach Dames ihm, bei allem Respekt, nicht gönnen. Beide wissen um was es geht: Klasse halten oder absteigen.