Der TSC Mainleus muss ohne seinen Trainer Holger Dittwar versuchen, die schwierige Mission Klassenerhalt in der Fußball-Kreisliga Bayreuth/Kulmbach doch noch erfolgreich zu beenden. Denn der 41-Jährige trat direkt nach der enttäuschenden 0:3-Niederlage am Donnerstagabend beim Schlusslicht TSV Engelmannsreuth von seinem Posten zurück - ausgerechnet vor dem Spiel am Sonntag bei seinem Heimatverein TSV Stadtsteinach, bei dem Dittwar am Saisonende das Zepter von seinem alten Kumpel Thomas Helldörfer übernimmt.

"Klar wäre ein Wiedersehen mit ihm am Sonntag schön gewesen", sagt Dittwar. "Im Fußball ist es aber leider nicht wie in Hollywood, wo man ein Drehbuch mit Happy End schreiben kann", sagt der TSC-Trainer. Dass er an ein solches für seine Mannschaft inzwischen nicht mehr glaubt, liegt am Auftritt von Engelmannsreuth. "Das war beschämend, das hat das Fass zum Überlaufen gebracht", sagt der 41-Jährige unmissverständlich. "Engelmannsreuth hat gekämpft, wir haben uns lieber mit der jungen, überforderten Schiedsrichterin beschäftigt." Die Rote Karte gegen Daniel Schefel und weitere Disziplinlosigkeiten hätten ihr Übriges zum schlechten Gesamtbild abgegeben, so Dittwar, der hofft, dass sein Rücktritt ein Signal an die Mannschaft ist: "Vielleicht wachen jetzt ein paar auf."

TSC-Fußballabteilungsleiter Thorsten Schulz bedauert Dittwars Schritt, kann ihn aber verstehen. Denn auch Schulz ist verärgert über die schlechte Leistung der Mannschaft. Einen Interimstrainer will Schulz vorerst nicht engagieren. Co-Trainer und TSC-Urgestein Harald Buchwald sowie er selbst werden die Mannschaft am Sonntag betreuen.

Thomas Helldörfer bedauert natürlich ebenfalls, dass das Wiedersehen mit seinem alten Kumpel ausfällt, mit dem er vier Jahre bei der SpVgg Bayreuth zusammenspielte. Dittwar hatte Helldörfer vor elf Jahren als Spielertrainer zum TSV Stadtsteinach gelotst. Und im Winter hat Helldörfer seinen Teil dazu beigetragen, dass Dittwar sein Nachfolger wird.

Holger Dittwar hatte den TSC Mainleus 2014 als Spielertrainer übernommen und ihn zum zweimaligen Aufstieg von der A-Klasse in die Kreisliga geführt.