Lockerungen in Sicht: Diese Sportarten dürfen hoffen
Autor: Redaktion
Bamberg, Dienstag, 28. April 2020
Golfen, Tennis, Leichtathletik - diese Sportarten stehen vor der Wiederaufnahme. Andere nicht.
Nach dem Shutdown wird das öffentliche Leben in Teilen wieder hochgefahren, einzelne Geschäfte dürfen wieder öffnen. Ähnliches könnte für den Sport gelten. Denn: Die Bundesländer wollen nach und nach den Trainingsbetrieb im Freizeit- und Breitensport wieder ermöglichen. In einer Sonderkonferenz legten die Sportminister einen Stufenplan vor. Erst soll Training wieder möglich sein, später der Spielbetrieb. Ein genauer Termin wurde aber nicht genannt. Klar ist: Auf Zuschauer müsste noch verzichtet werden und Kontakt- und Mannschaftssportarten müssten sich gedulden. Einzel- und Freiluftsportarten könnten unter Auflagen aber bald wieder loslegen. Wir haben uns bei einigen Sportarten umgehört.
Schießen
Volker Rühle (Hösbach), Bezirkssportleiter in Unterfranken, ist zuversichtlich, dass die Schützen bald wieder schießen könnten. "Unter Auflagen wäre unser Sport problemlos durchführbar", sagt Rühle. Zwischen den Schützen sei sowieso ein Meter Platz. Ließe man einen Schießstand frei, lägen zwei Meter Abstand zwischen den Schützen. "Wir würden auch dafür sorgen, dass sich in einem Raum eine reduzierte Anzahl an Personen aufhält", so Rühle weiter.
In einem ersten Schritt solle der Trainingsbetrieb wieder aufgenommen, später die ausgesetzte Saison fortgesetzt werden. Eine Tröpfchenübertragung sei beim Schießen nicht zu befürchten. "In unserer Sportart wird nicht geredet und möglichen Schweiß könnte man sofort entfernen." Sollte die aktuelle Saison beendet und die neue gestartet werden können, überlege der Verband auch, Mannschaftsstärken zu reduzieren. "Wir könnten Mannschaften nur mit drei Leuten schießen lassen. Das hätte den Vorteil, dass Vereine mit kleineren Schießständen die Wettkämpfe bei sich durchführen könnten."
Leichtathletik
"Jede Disziplin lässt sich isoliert trainieren. Deshalb würden wir es begrüßen, wenn wir bald wieder trainieren könnten", sagt Rüdiger Hecht (Forchheim), der oberfränkische Bezirksvorsitzende. Springen, Laufen, Werfen - all das sei mit dem gebotenen Abstand durchführbar. Die größte Differenzierung müsste man bei den Altersstufen machen. "Je jünger die Sportler, umso schwieriger wird es, die Abstandsregelungen einzuhalten", weiß Hecht, dass der Bewegungsdrang der Kinder schwer zu bändigen ist.
Für den Bezirksvorsitzenden ist es denkbar, dass Bundes- und Kaderathleten zuerst wieder trainieren dürfen. Hecht gibt aber zu bedenken: "Wenn die Anlagen wieder öffnen, muss man sehen, dass es nicht überhandnimmt." Es müsse kontrolliert werden, dass die Leute sich daran halten und die Anlagen nicht überlaufen werden. Für Hecht sei klar, dass die Leichtathleten nur zur Ausübung ihres Sports kommen. "Sich danach zusammensetzen, wird nicht möglich sein. Das wird eine relativ sterile Angelegenheit."
Tennis
In Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Rheinland-Pfalz sind die Tennisanlagen bereits wieder geöffnet, in Bayern noch nicht. "Wenn die Politik entscheidet, Sportarten differenziert zu betrachten, und Öffnungen vornimmt, sollte Tennisspielen wieder möglich sein", sagt Robert Engel (Rödental), der oberfränkische Bezirksvorsitzende. Der nötige Abstand zwischen den Sportlern könne problemlos eingehalten werden. "Selbst ein Doppel wäre möglich. Jeder spielt auf seiner Seite und diagonal beträgt der Abstand acht Meter."
Dass der Ball möglicherweise Viren übertragt, gilt Experten zufolge als extrem unwahrscheinlich. Auflagen müssten beim Duschen und dem Zusammensitzen im Vereinsheim gemacht werden. "Im Tennis ist es üblich, den Gegner zu bewirten. Dafür müssten Regeln getroffen werden, um den Abstand einzuhalten und nicht in Kontakt zu kommen."