Kulmbacher Boxer sind nicht zu schlagen
Autor: Christian Schuberth
Kulmbach, Samstag, 23. April 2016
Eine tolle Show lieferten die Kulmbacher Boxer bei ihrem Jubiläumsturnier ab. Fünf von sechs ATS-Kämpfern gewannen, einer hatte Verletzungspech.
Christian Schuberth
Volles Haus, volles Programm beim Jubiläums-Box-Turnier des ATS Kulmbach im Einkaufszentrum "fritz". Vor rund 400 Zuschauern stiegen nicht weniger als 66 Boxer - darunter vier Frauen - in den Ring. Es war schon das siebte Turnier im vierten Stockwerk des ehemaligen Spinnerei-Gebäudes und wieder ein Volltreffer. "Von Jahr zu Jahr kommen mehr Vereine zu uns, mehr Kämpfe bringen wir gar nicht mehr unter", stöhnte ATS-Boxabteilungsleiter und Boxgala-Cheforganisator Willy Kastner nach rund sechs Stunden Kampfsport. Die Sportler kamen aus Burglengenfeld, Hof, Saalfeld, Eichstätt, Marktredwitz, Nürnberg, Fürth, Kostheim, Weiden, Selb, Bad Windsheim, Suhl, Kitzingen, Neumarkt und sogar aus dem 380 Kilometer entfernten Simmern im Hunsrück (Rheinland-Pfalz).
Erstmals war auch der SSV Saalfeld aus der Kulmbacher Partnerstadt vertreten. Deren Leiter Lutz Grau sagte: "Es ist sehr schön hier, es gibt viele Zuschauer und viele Kämpfe".
Es ging im wahrsten Sinne des Wortes Schlag auf Schlag. Nur die Tombola bescherte dem Publikum eine kurze Verschnaufpause. Das umfangreiche sportliche Programm - von Schülern bis hin zu den Schwergewichtlern waren alle Alters- und Gewichtsklassen zu sehen - hatten Landrat Klaus Peter Söllner und OB Henry Schramm eröffnet und die ATS-Boxer für ihre Arbeit im sportlichen und sozialen Bereich gewürdigt.
Die zweitgrößte ATS-Abteilung
ATS-Vorstandsvorsitzende Heidesuse Wagner freut sich, dass ihre Initiative vor 20 Jahren auf so fruchtbaren Boden gefallen ist: "Ich habe damals Willy Kastner gefragt, ob er nicht die brachliegende Boxabteilung reaktivieren würde." Inzwischen ist die Abteilung die zweitgrößte im ATS und hat nicht nur zahlreiche fitnessorientierte Mitglieder, sondern auch etliche junge Wettkampfboxer. So konnte Trainer Alexander Maier am Samstag gleich sechs Kämpfer aufbieten (siehe Artikel rechts). Alexander Maier zollte seinen Boxern Respekt: "Man glaubt nicht, wieviel Mut man braucht, um in den Ring zu steigen. Ich bin mit meinen Jungs absolut zufrieden, sie haben richtig gut trainiert und dürfen jetzt die Früchte ernten." Heuer gehe es noch darum, weitere Ringerfahrung zu sammeln. Unter anderem tritt der ATS beim Volksfest in Schnaittach am 10. Juli gegen die Staffel des 1. FC Nürnberg an. "Im nächsten Jahr greifen wir dann Titel an", versprach Alexander Maier.
Freud und Leid bei den ATS-Boxern
ATS-Trainer Alexander Maier ist sich sicher, dass alle seine sechs Schützlinge ihre Kämpfe gewonnen hätten. Auch sein Bruder Edward im Schwergewichtskampf gegen Baro Baroev aus Saalfeld. Doch dann krümmte sich der 21-Jährige schon nach wenigen Sekunden mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden. Totenstille unter den zahlreichen Zuschauern, die kurz zuvor noch "Eddy, Eddy" skandiert hatten. Das Drama an der Geschichte: Wieder hat es sein rechtes Knie erwischt. Genau jenes Körperteil, in dem vor einem halben Jahr beim Fußball das Kreuzband riss. Nach mühevoller Reha wollte Edward unbedingt vor heimischem Publikum sein Comeback feiern - und kassierte prompt den nächsten Tiefschlag.Bruder und Trainer Alexander Maier hat genau gesehen, wie es passiert ist: "Es war eine absolut unglückliche Aktion, denn der Gegner ist gegen Eddys Knie geprallt". Nun hofft Alexander, dass diesmal "nur" das Innenband in Mitleidenschaft gezogen wurde. Der Kampf wurde letztlich Remis gewertet.
Hier die Erfolgs-Bilanz der übrigen ATS-Boxer: