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Kulmbacher beim 24-Stunden-Rennen


Autor: Christian Schuberth

Kirchleus, Montag, 28. Januar 2013

Riesenpech für den Kulmbacher Rennfahrer Christopher Haase und seine Mitstreiter beim 24-Stunden-Rennen in Daytona (USA): Der Audi R8 Grand Am - am Steuer war Markus Winkelhock - blieb kurz vor dem Ziel stehen.
Christopher Haases erstes Rennen in den USA war nicht von Erfolg gekrönt. 200 Meter vor dem Ziel blieb der farbenfroh lackierte Audi R8 mit der Startnummer 13 mit leerem Tank liegen - und das auf Platz 2.


Es ist der Alptraum jedes Rennfahrers. Da hat er die Ziellinie und eine glänzende Platzierung (Rang 2) vor Augen, als ihm der Sprit ausgeht. Genau das ist Markus Winkelhock passiert. Beim 24-Stunden-Rennen von Daytona Beach (Florida, USA) fehlten nur wenige Tropfen Benzin im Tank des Audi R8 LMS. 200 Meter vor dem Ziel rollte der Wagen aus. So wurde das Team von Winkelhock, dem Kirchleuser Christopher Haase, Frank Biela und dem US-Amerikaner Matt Plumb nur als Siebter gewertet. Die Startnummer 13 brachte also kein Glück.

"Platz 7 ist natürlich ein schwacher Trost", sagt Christopher Haase, der allerdings die verpasste Top-Platzierung sportlich nahm. Schließlich war dem Team das Risiko bewusst: "Wir haben 30 Minuten vor Rennende unsere Strategie geändert. Eigentlich war noch ein Stopp geplant, aber wir wollten unbedingt gewinnen und sind volles Risiko gegangen. Dass es auch in die Hose gehen kann, war uns bewusst."

Der 25-Jährige nimmt dennoch viel Positives von seiner Rennpremiere in den USA mit nach Hause. Denn einmal mehr konnte er sich bei Audi nachdrücklich für weitere Aufgaben empfehlen. "Mit meiner Leistung bin ich sehr zufrieden, denn die DTM-Piloten waren auch nicht schneller als ich oder Markus Winkelhock", erzählt Haase kurz vor dem Heimflug. Zurück in Deutschland wird Haase weitere Gespräche führen, in welcher Serie er heuer startet. "In etwa zwei Wochen weiß ich mehr", verrät der Kirchleuser.

Audi feiert Doppelsieg

Auch für Audi hat sich der US-Einsatz gelohnt, feierten doch die Ingolstädter einen Doppelsieg in der GT-Klasse. Vor 60.000 Zuschauern am 5,2 Kilometer langen Kurs siegten Filipe Albuquerque, Oliver Jarvis, Edoardo Mortara und Dion von Moltke vom Team Alex Job Racing. Nur 1,4 Sekunden dahinter folgten Ian Baas, Marc Basseng, René Rast und Frank Stippler (APR Motorsport). Alle vier von einem seriennahen 5,2-Liter-V10-FSI-Aggregat angetriebene Audi R8 liefen auf dem berüchtigten Ovalkurs einen vollen Tag und eine Nacht lang tadellos. Damit hat Audi nun alle großen 24-Stunden-Rennen der Welt gewonnen.

Jedes der drei Audi-Teams hatte wenigstens einmal die Führung inne. Das schnellste GT-Auto war zu Rennbeginn der Audi R8 von Biela, Haase, Plumb und Winkelhock. Das farbenfroh lackierte Gefährt des amerikanischen Rennstalls Rum Bum Racing mit der Startnummer 13 fiel allerdings zur Rennhalbzeit wegen einer Stop-and-Go-Strafe erstmals zurück. Am Morgen übernahm GT-Weltmeister Markus Winkelhock die Spitze in der GT-Klasse. Der Schwabe verlor jedoch wegen eines fehlerhaften Überholmanövers in einer Safety-Car-Phase durch eine Zeitstrafe zwei Runden.

Die Mannschaft kämpfte sich aber in die Runde des Führenden zurück. Doch dann rächte sich die gewagte Sprit-Strategie. 200 Meter vor dem Ziel rollte Winkelhocks Auto aus.

Ergebnis GT-Klasse: 1. Albuquerque/Jarvis/von Moltke/Mortara (Audi R8) 678 Runden; 2. Baas/Basseng/Rast/ Stippler (Audi R8) + 1,476 Sek.; 3. Assentato/Lazzaro/ Longhi/Stanton/Wilkins (Ferrari) + 15,533; 4. Balzan/Beretta/Frezza/Pier Guidi (Ferrari) + 47,175; 5. Armindo/Lally/Lietz/Potter (Porsche) + 49,526; 6. Bleekemolen/Faulkner/Holzer/MacNeil (Porsche) + 1:07,775; 7. Biela/Haase/Plumb/Winkelhock (Audi R8) - 1 Runde.