Gruppe D beim Rundschau-Cup: Kein Favorit und nur ein Außenseiter
Autor: Christian Schuberth
Weiher, Dienstag, 05. Januar 2016
In der Gruppe D beim Rundschau-Cup gibt es keinen eindeutigen Favoriten. Neuling FC Kupferberg kommt mit einem dreifachen Stadtmeister und zweifachen Torschützenkönig.
Die der Papierform nach ausgeglichenste der vier Gruppen bei der 33. offenen Kulmbacher Hallenfußball-Stadtmeisterschaft um den Rundschau-Cup am Samstag in der Sporthalle Weiher ist die Gruppe D. Denn hier ist der höchstklassige Verein mit dem FC Kupferberg "nur" ein Kreisligist und zudem auch noch ein Turnier-Neuling. Für die Kreisklassisten TSV 08 Kulmbach und TSC Mainleus scheint der Gruppensieg deshalb keine Utopie. Die Rolle des Außenseiter hat A-Klassist SG Melkendorf/Burghaig inne.
TSV 08 Kulmbach
Stefan Sesselmann hat den Rundschau-Cup mit dem TSC Mainleus schon drei Mal gewonnen. Am Samstag kommt der 32-Jährige erstmals als Trainer zum Traditionsturnier in die Sporthalle Weiher. Selbst spielen wird Sesselmann aber nicht. "Das wäre mir nach meinem Kreuzbandriss zu gefährlich. Ich bin gerade dabei, wieder fit zu werden", sagt Sesselmann, der nach langer Verletzungspause erst die letzten fünf Spiele im Jahr 2015 für den TSV 08 bestreiten konnte.
Mit dem TSV 08 Kulmbach will er zumindest die Vorrunde überstehen. 2015 scheiterten die Nullachter aber schon in der ersten K.o.-Runde - 0:5 im Viertelfinale gegen den ATS. Die Gruppe D bezeichnet Stefan Sesselmann als "sehr ausgeglichen". "Da ist alles möglich." Die Nullachter werden laut ihrem Trainer eine "ganz gute Truppe" aufbieten. "Wichtig ist, dass wir Spaß haben und uns wie bei der Futsal-Kreismeisterschaft gut verkaufen", so der 32-Jährige, der im April die Prüfung zur B-Trainer-Lizenz ablegen will. Der Tabellensiebte der Kreisklasse Kulmbach hat im Winter Florian Mösch (zum FC Kupferberg) verloren. Einen Neuzugang gibt es bislang nicht. Brauche es auch nicht, meint Stefan Sesselmann: "Wir haben einen großen und guten Kader."
FC Kupferberg
Das seit einigen Jahren auf 16 Mannschaften erweiterte Starterfeld beim Rundschau-Cup ermöglicht immer mal wieder Neulingen einen Auftritt beim größten und beliebtesten Hallenturnier der Region. Dieses Jahr gibt unter anderem der FC Kupferberg sein Debüt. Was dessen Trainer Michael Lerner besonders freut, kommt er doch im Alter von 38 Jahren erstmals in den Genuss einer Teilnahme am Traditionsturnier. "Es ist schön, mal beim Rundschau-Cup dabeisein zu dürfen, denn ich habe ja immer nur in kleinen Dorfvereinen gespielt...", sagt Lerner mit einem Augenzwinkern. Immerhin hat er es mit dem "Dorfverein" ASV Marktschorgast bis in die damals sechstklassige Bezirksoberliga gebracht, heute wäre das die Landesliga.
Wie auf dem Feld wird Michael Lerner auch in der Halle nur als Coach fungieren. Immerhin hat er einen Akteur in seinem Team, der die Stadtmeisterschaft schon mehrmals gewonnen hat. Edeltechniker Steffen Klaus siegte genau vor zehn Jahren mit dem BSC Kulmbach, wurde bei diesem Turnier und auch ein Jahr später sogar Torschützenkönig beim Rundschau-Cup. Und 2009 und 2010 triumphierte Klaus mit dem TSC Mainleus. Er ist am Samstag ebenso dabei wie Kupferbergs Torjäger Alexander Schuberth, verrät Lerner, der mit seinem Team aber diesen Winter nur ein Mal in der Marktleugaster Halle trainiert hat. "Wir schicken schon eine gute Mannschaft, denn wir wollen uns ja nicht blamieren", verspricht Lerner. Im Aufgebot steht auch Neuzugang Florian Mösch, der gleich in der Vorrunde auf seinen Ex-Klub TSV 08 Kulmbach trifft.
Als weitere "Neuzugänge" betrachtet der Kupferberger Coach die zuletzt lange verletzten Florian Holhut und Kevin Dresel. "Sie stehen beide wieder zur Verfügung und tun unserem kleinen Kader sehr gut", freut sich Lerner auf eine erhöhte personelle Auswahl für den anstehenden Abstiegskampf in der Kreisliga. Aktuell liegen die Kupferberger nur zwei Punkte vor dem Relegationsplatz.
TSC Mainleus
Für den TSC Mainleus war vor einem Jahr beim Rundschau-Cup schon nach der Vorrunde Schluss. Den vierfachen Stadtmeister (2001, 2008, 2009, 2010) sollte man aber heuer eher auf der Rechnung haben, strotzt doch das Team von Trainer Holger Dittwar als Tabellenführer der Kreisklasse Kulmbach vor Selbstvertrauen. "Die Stimmung bei uns ist natürlich gut", sagt Dittwar. Der 40-jährige ehemalige Bayernliga-Spieler wird am Samstag wohl wie im Vorjahr nur hinter der Bande stehen.
Auch nicht zu sehen sein wird Artjom Brumm, 2011 gemeinsam mit Holger Dittwar (damals BSC) Torschützenkönig beim Rundschau-Cup. Der 25-jährige Offensiv-Wirbelwind ist zwar nach zweieinhalb Jahren vom TSV Neudrossenfeld zurückgekehrt, steht dem TSC aber am Wochenende nicht zur Verfügung. Brumm wurde zuletzt in Neudrossenfeld nicht mehr glücklich, kam in dieser Saison nur ein Mal in der "Dritten" zum Einsatz.
Mit dem verletzten Björn Zrenner fehlt den Mainleusern ein weiterer früherer Torschützenkönig (2012 für den BSC) beim Rundschau-Cup.
Holger Dittwar nimmt dieStadtmeisterschaft nicht allzu ernst. "Wir wollen natürlich in der Punkterunde vorne dabei bleiben, auch wenn wir nicht auf Teufel komm raus gleich noch einmal aufsteigen müssen." Mittelfristig, so gibt Dittwar zu, sei das Ziel des langjährigen Bezirksoberligisten aber natürlich die Rückkehr zumindest in die Kreisliga.
SG Burghaig/Melkendorf
Ein Weiterkommen der SG Burghaig/Melkendorf in der Gruppe D erwarten wohl die wenigsten. Auch der Trainer des A-Klassisten, Mario Mühmel, weiß um die Rolle seines Teams: "Wenn man die Konkurrenz betrachtet, sind wir klarer Außenseiter." Doch die haben bekanntlich schon oft für Überraschungen gesorgt. Auch die SG sollte man nicht unterschätzen, hat sie doch viel Praxis unter dem Dach. "Wir kicken in der Winterpause ein Mal die Woche in der Halle", verrät Mario Mühmel. Das Training ist zwar freiwillig, allerdings Voraussetzung, um von Mühmel für die Stadtmeisterschaft nominiert zu werden. "Meist sind so zehn Spieler da", sagt der 40-Jährige, der zwar beim Training in der Halle mitkickt, am Samstag aber nur in Notfällen aufs Feld gehen will. Auf die Stadtmeisterschaft, in deren Annalen sich Mario Mühmel schon als Sieger mit dem ATS eingetragen hat, freut er sich jedes Jahr: "Es macht Spaß, weil man mal wieder viele alte Bekannte trifft."
Wintertransfers hat es bei der SG Melkendorf/Burghaig bislang noch nicht gegeben. Mario Mühmel traut dem aktuellen Kader aber zu, noch ein kleines Wörtchen im Kampf um Platz 2 in der A-Klasse 6 mitreden zu können. Derzeit ist die SG punktgleich mit dem Dritten. "Ein guter Start ins neue Jahr wird ausschlaggebend sein", prophezeit Mühmel.