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Die JFG Oberland löst sich auf


Autor: Klaus-Peter Wulf

Mannsflur, Freitag, 08. Juli 2016

Die am 4. April 2006 im Mannsflurer SV-Sportheim gegründete Jugendfördergemeinschaft (JFG) Oberland 06 hat nach zehn Jahren keine Zukunft mehr.
Niklas Hagen von der JFG Oberland schießt beim eigenen Hallenturnier in Marktleugast auf das Tor der JFG Schiefe Ebene (rechts Michi Schuler). In der neuen Saison treten die Talente der JFG Oberland wieder unter dem Namen ihrer Heimatvereine an.  Foto: Monika Limmer


Die am 4. April 2006 im Mannsflurer SV-Sportheim gegründete Jugendfördergemeinschaft (JFG) Oberland 06 hat nach zehn Jahren keine Zukunft mehr. Grund sind keineswegs Dissonanzen unter den neun Mitgliedsvereinen, sondern schlichtweg Nachwuchsprobleme im Oberland. Dies wiederum ist die Folge der zurückgehenden Bevölkerungszahl im Oberland. Die neun Stammvereine werden aber weiterhin kooperieren. Sie bilden im Nachwuchsbereich Spielgemeinschaften (SG).

"Durch die schwache Spielerkapazität kann der sportliche Anspruch einer JFG nicht mehr erfüllt werden, der die Leistungsförderung des Jugendfußballs zum Inhalt haben soll", erklärte JFG-Vorsitzende Karin Thomas bei der Mitgliederversammlung. So könne die JFG derzeit nur noch drei Mannschaften stellen. Doch da der Bayerische Fußball-Verband von den Jugendfördergemeinschaften in den Altersklassen A bis D jeweils ein Team verlangt, droht eine Geldstrafe. Laut den BFV-Statuten sind im ersten Jahr der Unterbesetzung 100 Euro, im zweiten 200 und im dritten 400 Euro fällig. In der vierten Saison wird die JFG, die die Anforderungen nicht erfüllen kann, ganz ausgeschlossen.


Personalprobleme

Ein weiterer Grund für die beabsichtigte Auflösung der JFG sind Personalprobleme auf Funktionärsebene. "Es fehlen Kandidaten für die anstehenden Vorstandsneuwahlen und den Beirat", erklärt Karin Thomas. Dies alles habe zu dem Entschluss beigetragen, die JFG aufzulösen und den Juniorenspielbetrieb wieder direkt bei den Vereinen anzusiedeln. "Wir können auf zehn Jahre gute Jugendarbeit sehr stolz sein", betonte Thomas.
Hinzu kam die jüngste Entwicklung in den Marktleugaster Fußballvereinen. Der FC Marktleugast, SV Marienweiher und FC Hohenberg arbeiten ab der neuen Saison im Herrenbereich zusammen und wollen den FC Oberland gründen, in dem auch die Jugend eine Heimat finden soll.

Karin Thomas sieht in Spielgemeinschaften eine ebenso gute Möglichkeit, den Jugendfußball zu fördern, zumal der BFV die Bedingungen für Spielgemeinschaften erleichtert habe. Spielgemeinschaften müssen im Jugendbereich nicht alle Altersklassen besetzen. Sondern es besteht die Möglichkeit, in den einzelnen SGs je nach Bedarf Spieler aus weiteren Vereinen hinzuzunehmen. Spielgemeinschaften können sich ohne großen Aufwand weitere Vereine anschließen.


Weitere Versammlung nötig

Die JFG Oberland 06 hat derzeit 57 Mitglieder. Um die Auflösung des Vereins rechtsgültig zu beschließen, hätten aber bei der Mitgliederversammlung zwei Drittel davon anwesend sein müssen. Weil aber nur 28 gekommen waren, die im Übrigen einstimmig für die Auflösung des Vereins waren, muss nun in den nächsten vier Wochen eine weitere Mitgliederversammlung einberufen werden. Dann reicht jedoch die einfache Mehrheit der Anwesenden, um das Ende der JFG zu besiegeln.


Thomas' letzter Rückblick

Karin Thomas blickte bei der Jahreshauptversammlung der JFG Oberland ein letztes Mal auf eine Saison zurück. Höhepunkt des zurückliegenden Spieljahres waren aus ihrer Sicht die Meisterschaft der B-Junioren mit anschließendem Rathausempfang sowie das zweitägige Hallenturnier Mitte Januar.

60 Spieler schnürten in der abgelaufenen Spielzeit die Schuhe für die JFG Oberland. Die D-Junioren mit ihren Betreuern Andreas Huhs, Stefan Färber, Ralf Rektorschik und Norbert Taig belegten in der Kreisklasse den 5. Platz. Die C-Junioren mussten sich unter Anleitung von Fred Ott und Steffen Kretschmar mit dem letzten Platz in der Kreisliga begnügen. Das B-Juniorenteam wurde nach der Meisterschaft im Vorjahr Dritter in seiner Gruppe. Die B-Junioren trainierten zusammen mit der A-Jugend, Betreuer waren Udo Fischer, Stefan Zahl und Georg Swoboda. Die A-Junioren um Jürgen Geier und Thorsten Tietze kamen ebenfalls in der Gruppe auf dem 5. Platz ein.

Karin Thomas dankte den Vorsitzenden der neun Stammvereine FC Kupferberg, FC Marktleugast, FC Stammbach, SV Grafengehaig, VfR Neuensorg, FC Hohenberg, TV Guttenberg, SV Marienweiher und SV Mannsflur, auf die sie sich stets habe verlassen können, sowie ihren Mitarbeitern. "Wir haben gemeinsam viel auf den Weg gebracht", bilanzierte die Vorsitzende. kpw