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Der Fall Kasendorf zieht Kreise


Autor: Christopher Schramm

Kasendorf, Sonntag, 14. Juli 2013

Die zweite Mannschaft des SSV will nicht in der Kreisklasse Bamberg spielen. Die Beschwerde ging vom Verband an den Bezirksspielausschuss zurück, und für 23. Juli ist eine Schlichtung angesetzt.
Das Derby gegen den TSV Thurnau - hier die Kasendorfer Markus Münch (links) und Matthias Müller gegen den Thurnauer Daniel Peukert - würde es nicht mehr geben, wenn die zweite Mannschaft des SSV Kasendorf in der Kreisklasse Bamberg spielen muss. Dagegen läuft ein Protest des SSV. Foto: Herbert Georgius


Zwei Themen sorgten bei der Arbeitstagung der Fußball-Kreisklasse 5 Kulmbach, der A-Klasse 6 sowie der B-Klassen 7 und 8 im Sportheim des SV Burghaig für Aufregung: der Einspruch des SSV Kasendorf II gegen die Eingruppierung in die Kreisklasse 2 Bamberg und die Zusammenführung des bisher parallel laufenden Spielbetriebs von klassischem Hallenfußball und Futsal.

Der Fall des SSV Kasendorf II ist mittlerweile vom Verbandsspielausschuss an den Bezirksspielausschuss zurückgegeben worden - mit der Aufforderung, noch einmal alle Möglichkeiten zu prüfen. Kreisspielleiter Manfred Neumeister wird in seinem Urlaub an den Spielplänen tüfteln. Für den 23. Juli ist eine Schlichtungssitzung angesetzt, an der jeweils ein Vereinsvertreter teilnimmt. Dann muss der Bezirksspielausschuss eine Entscheidung fällen, gegen die Kasendorf in letzter Instanz aber noch vor das Verbandssportgericht gehen kann.



Kritik vom TSV Harsdorf
Jörg Hinsche vom TSV Harsdorf erinnerte in der Diskussion an das Ergebnis einer Sitzung in Giech: "Da waren sich alle einig, in 16er-Ligen zu spielen. Es kann nicht sein, dass ein Verein jetzt alle anderen vor den Kopf stößt, weil er sich benachteiligt fühlt. Wir sind auch immer zwischen Bayreuth und Kulmbach hin- und hergeschoben worden." Mal sei Nachbar Ramsenthal dabei gewesen, mal nicht.

Ab dem kommenden Winter stellt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) bei den bayerischen Hallenmeisterschaften auf Hallenfußball nach den Futsal-Regeln der FIFA mit sprungreduziertem Ball und ohne Bande um. Außerdem werden pro Turnier maximal drei Schiedsrichter pfeifen, so dass eine Veranstaltung höchstens noch dreieinhalb oder vier Stunden dauern darf. Nach Ansicht der Vereine seien die Turnier dann wirtschaftlich nicht mehr rentabel.

FIFA: "Das ist Erpressung"
Laut Neumeister hatte der Weltverband angekündigt, keine Turniere mehr nach Deutschland zu vergeben. "Das ist Erpressung", war daraufhin im Burghaiger Sportheim zu hören. Der Kreisspielleiter, der mit der Einbindung der regionalen Hallenturniere in die Kreismeisterschaft deren Attraktivität gesteigert hatte, meinte, dass es nun wahrscheinlich einen Einbruch geben werde. "Spätestens in zwei, drei Jahren ist das aber wieder anders. Wir sollten es annehmen und das Beste daraus machen."

Der Homepage des BFV im Internet ist zu entnehmen, dass bis einschließlich der Bezirksebene jeder Bezirk in der Hallensaison 2013/14 aber übergangsweise noch selbst entscheiden kann, wie gespielt wird.

Wie in der Kreisliga gibt es auch in den anderen 15er- und 16er-Ligen nur noch zwei feste Absteiger, in den 14er-Ligen sogar nur noch einen. Die Meister steigen jeweils auf. In der Relegation werden Regionaltöpfe gebildet. Bei Punktgleichheit zählt der direkte Vergleich. Saisonstart ist am ersten August-Wochenende, letzter Spieltag am 25. Mai 2014. Der Regelspieltag an Ostern wurde von Samstag auf Montag geändert. Das Kreisfinale im Toto-Pokal findet am 29. Mai statt.

Der Obmann der Schiedsrichtergruppe Kulmbach, Udo Konstantopoulos, bat die Vereine, ältere Schiedsrichter beim elektronischen Spielbericht zu unterstützen. Jonathan Spindler, der ab nächster Saison in der Bezirksliga pfeift, erklärte die Änderungen zur Abseitsregel und stellte klar: "Es ist so geblieben, im Zweifel lieber Abseits zu geben."