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Corona-Pandemie: Saisonende im bayerischen Fußball?


Autor: Christian Schuberth

Kulmbach, Freitag, 13. März 2020

Als einer der letzten Sportverbände hat sich der Bayerische Fußball-Verband zu einer Spielpause durchgerungen. Ein Trainer glaubt schon ans Saisonende.
Der Fußball ruht wegen der Corona-Pandemie vorerst - selbst im Training. Foto: Monika Limmer


Das Coronavirus hat den kompletten Amateursport in Bayern zum Erliegen gebracht. Seit Wochenbeginn sagte ein Sportverband nach dem anderen wegen der Pandemie seine Punktspiele oder Wettkämpfe ab. Die letzten Dachorganisationen folgten am Freitag. So hat der Bayerische Fußball-Verband (BFV) alle Punktspiele bis vorerst 23. März abgesagt. Außerdem empfiehlt der BFV seinen etwa 4600 Vereinen, den Trainingsbetrieb einzustellen und auch keine Testspiele zu bestreiten.

Gesundheit hat Priorität

"Es geht darum, die Infektionskette zu stoppen. Priorität hat die Gesundheit aller", erklärt Oberfrankens BFV-Bezirksvorsitzender Thomas Unger. Ob und wann der Spielbetrieb wieder aufgenommen werden könne, sei offen. Denn die Lage ändere sich stündlich: "Es finden laufend Telefonkonferenzen mit der Bayerischen Landesregierung und den Ämtern statt. Ich kann heute nicht sagen, wie die Situation morgen aussieht."

Zenk ist nicht überrascht

Für Detlef Zenk, Trainer des Fußball-Bezirksligisten VfR Katschenreuth, ist die Entwicklung keine Überraschung: "Das habe ich erwartet. Meine Einschätzung ist, dass die Saison gelaufen ist." Der 58-Jährige hat seinen Fußballern eine Trainingspause verordnet. Ärgerlich, denn nach einer schweißtreibenden Vorbereitung seien seine Kicker "topfit und heiß auf den Start nach der Winterpause" gewesen. Doch Zenk hat natürlich Verständnis für die verordnete Pause: "Sie ist alternativlos, denn Fußball ist geil, aber total nebensächlich. Es geht jetzt darum, die Ausbreitung des Virus zu bremsen, damit möglichst alle ernsthaft erkrankten Patienten in den Kliniken versorgt werden können."

Dennoch werden die Katschenreuther Fußballer wohl bald Pläne für ein individuelles Training bekommen. Denn der VfR möchte natürlich für den Fall gewappnet sein, dass er die ausstehenden elf Saisonspiele in der Bezirksliga doch noch durchführen kann. "Wir können ja derweil joggen gehen, was man in Italien schon nicht mehr darf", sagt der Katschenreuther Trainer. Um den Zeitplan der Saison macht sich Zenk noch keine Sorgen. "Witterungsbedingte Absagen im März und viele Nachholspiele hatten wir ja auch schon oft."