Bundestrainerin Silke Eber hat noch nicht genug
Autor: Christian Schuberth
Katschenreuth, Montag, 15. Juli 2019
Bundestrainerin Silke Eber aus Katschenreuth bei Kulmbach peilt mit der deutschen Frauen-Nationalmannschaft ihren achten internationalen Titel an.
Silke Eber hat alles erreicht, was man als Frauen-Bundestrainerin erreichen kann. Vier Mal führte sie die deutschen Faustball-Damen zum Europameister-Titel (2007, 2008, 2015, 2017), bei der Weltmeisterschaft sogar zum Titel-Hattrick (2014, 2016, 2018). Doch der Erfolgshunger der Katschenreutherin ist auch nach sieben internationalen Triumphen noch längst nicht gestillt. Am Samstag soll ein weiterer EM-Titel her.
Silke Ebers Damen reisen am Mittwoch als Favorit zur Europameisterschaft nach Tschechien. Denn ihr Team ist der amtierende Weltmeister und seit sechs Jahren bei internationalen Turnieren ungeschlagen. Die letzte Niederlage gab es 2013 mit 2:3 im EM-Finale gegen Österreich. Schauplatz war das tschechische Lazne Bohdanec, 356 Kilometer westlich von Kulmbach gelegen. Und genau dort findet nun wieder die EM statt. Neun Teams spielen am Freitag und Samstag um den Kontinentaltitel - ein Rekordteilnehmerfeld. Erstmals dabei ist Dänemark.
Die deutschen Frauen treffen in der Vorrunde am Freitag, 19. Juli, auf Gastgeber Tschechien, Italien, Dänemark und den Mitfavoriten Österreich. Gespielt werden jeweils zwei Sätze, bei Gleichstand ein dritter. Silke Eber setzt die Messlatte hoch: "Wir wollen als Gruppenerster das Halbfinale am Samstag erreichen." Denn damit würde man angesichts des straffen Turnierplans wertvolle Kräfte fürs Halbfinale oder Endspiel sparen, müssen doch die Gruppen-Zweiten- und Dritten erst noch den Umweg eines Qualifikationsspiels gehen.
Im Halbfinale könnte es schon zur Neuauflage des WM-Finals 2018 zwischen Deutschland und der Schweiz kommen. "Natürlich wollen wir nach dem WM- auch den EM-Titel holen. Die Mannschaft hat auf jeden Fall die Qualität dazu", sagt Bundestrainerin Silke Eber.
Als schärfste Konkurrenten schätzt die 45-jährige Katschenreutherin Österreich und die Schweiz ein. "Man darf aber auch gespannt sein, wie sich die Teams aus Polen und Serbien entwickelt haben. Beide Mannschaften haben bereits 2018 eine tolle WM gespielt", erinnert Eber.
Eber setzt auf junge Talente
Sieben amtierende Weltmeisterinnen haben sie und ihrer Co-Trainerin Eva Krämer ins zehnköpfige EM-Aufgebot berufen, darunter auch die für den TV Segnitz (Unterfranken) spielende Nürnbergerin Svenja Schröder. "Es war heuer eine ganz enge Kiste, denn wir hatten 14 gleichwertige Spielerinnen beim Nominierungslehrgang", berichtet Eber, die gleich vier talentierte Spielerinnen aus dem U21-Kader für die EM nominiert und so das Durchschnittsalter des Kaders auf unter 24 Jahre gedrückt hat. "Wir wollen nach und nach unsere guten jungen Spielerinnen an das A-Team heranführen", erklärt die Bundestrainerin.
Seit zwölf Jahren bekleidet sie nun schon diese Position - doch Amtsmüdigkeit ist ihr nicht anzumerken. "Wir wollen unsere Siegesserie auch in Tschechien fortsetzen, damit sich die Geschichte von 2013 nicht wiederholt", sagt Eber.