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Bayreuther lassen Herz zu Hause - Schlappe gegen Trier


Autor: Florian Kirchner

Bayreuth, Sonntag, 16. November 2014

Nach dem starken Heimauftritt gegen Ludwigsburg schien für Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth alles für den ersten Auswärtserfolg der Saison bei der zuletzt formschwachen TBB Trier bereitet. Doch dann ließen die Bayreuther bei der verdienten 75:78 (40:41)-Niederlage t die richtige Einstellung vermissen.
Her mit dem Ball! Phillipp Heyden (links) ringt mit dem Trier Ricky Harris um die Kugel. Fotos: Eibner


"Wenn man Basketball spielt, sollte man das mit Herz und Freude tun. Und wenn man danach die Kabine verlässt, sollte man in den Spiegel geschaut haben und sich fragen, ob man alles getan hat, um das Spiel zu gewinnen. Das haben wir heute nicht getan. Wir waren mit einer Leistung zufrieden, die das Spiel lange offen gehalten hat. Aber wir haben erst guten Basketball gespielt, wie ich ihn mir vorstelle, als das Spiel entschieden war. Das reicht in unserer Liga nicht, deshalb haben wir zu Recht verloren", fasste es Bayreuths sichtlich angefressener Trainer zusammen.

Beide Teams hatten in der ersten Spielhälfte viele Chancen liegen gelassen. So war die Partie beim Halbzeitstand noch gänzlich offen (41:40, 20.). Die Koch-Schützlinge erwischten dann jedoch den besseren Start nach dem Seitenwechsel und konnten sich nach einem Dreier von Brembly sowie Treffern von Bowman und Hughes bis auf 52:45 (24.) absetzen. Der Widerstand der Hausherren war damit jedoch nicht gebrochen.

Die Halle kocht

TBB-Coach Henrik Rödl ordnete postwendend eine Zonenpresse an, die den Bayreuthern gar nicht schmeckte. Vor dem letzten Viertel konnten die Moselstädter wieder bis auf zwei Punkte herankommen (54:56, 30.). Triers Spielmacher Toni Canty eroberte zu Beginn des Schlussabschnitts die Führung für die Moselstädter von der Dreierlinie zurück, als wenig später Bucknor einen weiteren Dreier im Bayreuther Korb versenkte (62:56, 32.) "kochte" die Stimmung unter den knapp 3600 Zuschauern in der Trierer Arena.

Kochs lautstarke "Ansprache" in der nun folgenden Auszeit blieb jedoch zunächst ohne Wirkung. Die Trierer konnten sich weiter bis auf 69:58 (36.) absetzen, nicht zuletzt weil sich die Bayreuther in der Offensive vorübergehend nur auf erfolglose Einzelaktionen mit der Brechstange (Bowman, Hughes) verlassen hatten.

Neun Punkte von Javon McCrea (insgesamt 16) hielten die Medi-Korbjäger im Spiel, dann eröffnete Trevon Hughes das letzte Bayreuther Aufbäumen von der Dreierlinie, Brembly legte aus der gleichen Distanz nach.
Ein weiterer Dreier von Hughes zum 78:75 machte es Sekunden vor dem Ende noch einmal spannend - vor allem, weil Triers Topscorer Harris (19 Punkte) beim nun folgenden Einwurf keine Anspielstation fand und das Zeitlimit überschritt.

Bayreuth hatte Ballbesitz: Gleich dreimal kam Hughes (14 Punkte) in den letzten neun Sekunden der Partie stark bedrängt zum Wurfversuch von der Dreierlinie - und drei Mal verfehlte der US-Amerikaner an seiner ehemaligen Wirkungsstätte: Jubel in Trier und hängende Köpfe bei den Bayreuther Korbjägern.


TBB Trier - Bayreuth 78:75 (22:19, 19:21, 13:16, 24:19)
TBB Trier: Harris (19 Punkte/4 Dreier), Chikoko (14), Anderson (12), Bucknor (11/3), Mönninghoff (8), Canty (5/1), Lukovic (5), Schmidt (2), Vrabac (2), Fritzen, Dahlem, Kramer.
Medi Bayreuth: McCrea (15 Punkte), Hughes (14/2), Bowman (13/1), Schmitz (9/3), Bailey (9), Brembly (8/2), Palyza (3/1), Heyden (2), Burrell (2), Zeis.
Zuschauer: 3564.