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Bayreuth besiegt den Auswärtsfluch


Autor: Florian Kirchner

Tübingen, Sonntag, 16. März 2014

Mit dem umkämpften Erfolg in Tübingen ging eine fast elfmonatige Durststrecke zu Ende.
Ronald Burrell (links) - hier im Spiel gegen Hagen - steuerte in Tübingen acht Punkte zum Bayreuther Sieg bei.  Foto: Peter Mularczyk


Fast elf Monate - exakt 329 Tage - dauerte die Durstrecke von Basketball-Bundesligist Medi Bayreuth in fremden Hallen. Am Samstagabend hatten die rund 200 mitgereisten Fans der Oberfranken beim Kellerderby in Tübingen endlich wieder Grund zum Feiern: Die Wagnerstädter errangen einen 74:69 (35:36)-Erfolg bei den Schwaben und verschafften sich damit etwas Luft im Kampf gegen den Abstieg. Acht Spieltage vor dem Ende der Hauptrunde liegen die Bayreuther auf dem 15. Platz und haben gegenüber Tübingen und Vechta drei beziehungsweise zwei Siege Vorsprung sowie den jeweils gewonnenen direkten Vergleich.


Tübingen - Bayreuth 69:74 (18:19, 18:16, 20:17, 13:22)

Beide Teams erlebten ein Wechselbad der Gefühle. Bayreuth erwischte den besseren Start und bestimmte das erste Viertel. Mit einem knappen 19:18-Vorsprung gingen die Gäste in die erste Pause.

Durch den starken Start in die zweiten zehn Minuten lagen die Bayreuther in der 13. Minute erstmals zweistellig in Führung (28:18). Doch Tübingen konterte mit einem 10:0-Lauf (28:28/17.), bevor Ronnie Burrell die vorübergehende Flaute in der Gästeoffensive beendete. Ein Buzzerbeater des ehemaligen NBA-Profis Daequan Cook (20 Punkte/4 Dreier) aus acht Metern sicherte den Hausherren mit der Pausensirene eine hauchdünne 36:35-Halbzeitführung.

Nach dem Seitenwechsel übernahmen zunächst die Tigers die Kontrolle über das Geschehen und konnten sich Punkt für Punkt absetzen. Ein weiterer Cook-Dreier bedeutete in der 27. Minute mit 53:42 die erste zweistellige Führung der Schwaben. Die Korbjäger aus Oberfranken wankten, aber sie fielen nicht. Denn jetzt übernahm Beckham Wyrick in der Offensive Verantwortung und läutete mit zwei erfolgreichen Dreipunktwürfen die Aufholjagd ein. Die Bayreuther konnten vor dem letzten Spielabschnitt wieder bis auf 52:56 (30.) verkürzen.

An Dramatik kaum zu überbieten war der Schlussabschnitt: Rund drei Minuten dauerte es bis zum ersten Bayreuther Korb, dann verkürzte Kevin Hamilton mit einem Dreier zum 55:57, und der glänzend disponierte DJ Seeley (20 Punkte) sorgte wenig später an der Freiwurflinie für den Ausgleich, bevor er Mitte des Viertels mit einem weiteren Dreier die Führung für die Schützlinge von Michael Koch (60:59/35.) zurückeroberte. Hamilton, der im Schlussspurt nach einem kurzen Durchhänger im dritten Abschnitt wieder souverän Regie führte, sowie Brian Qvale (11 Punkte, 12 Rebounds) ließen die Bayreuther Führung vor der Schlussminute bis auf 67:60 anwachsen.

Doch Tübingen ergab sich nicht: Tyrone Nash und Josh Young brachten die Schwaben 17 Sekunden vor dem Ende von der Dreierlinie nochmals bis auf 68:71 heran. An der Freiwurf linie hielten jedoch Hamilton und Weems den ersten Bayreuther Auswärtssieg der Spielzeit 2013/14 fest.

"Wir kamen gut ins Spiel und haben unsere Spielzüge erfolgreich umgesetzt. Anschließend haben wir die Begegnung ein wenig aus der Hand gegeben, konnten uns aber durch harte Arbeit zurückkämpfen und haben uns am Ende selbst belohnt. Wir müssen weiter hart arbeiten und weitere Siege einfahren, damit wir den Klassenerhalt schaffen", so Michael Koch.

Medi Bayreuth: Seeley 20 Punkte/4 Dreier, Hamilton 19/2, Qvale 11, Wyrick 9/3, Burrell 8/1, Weems 7/1, Simon, Schmitz.