Spinnerei Mainleus: So soll es werden
Autor: Jürgen Gärtner
Mainleus, Dienstag, 30. Juni 2020
Ein großer Teich, eine parkähnliche Anlage: Die Industriebrache im Herzen von Mainleus soll zum Herzstück der Gemeinde werden. Auch was Veranstaltungen und Gastronomie angeht. Die Umsetzung der Planungen kostet Millionen.
Billig wird es nicht, aber sicher schön: die Neugestaltung des Spinnereigeländes in Mainleus. Am Montagabend stellten Landschaftsarchitekt Werner Alkewitz aus Erfurt und Architekt Roland Breunig vom Büro archicult aus Würzburg die Pläne dem Gemeinderat vor.
Zunächst zu den Grünanlagen, deren Gestaltung mit 5,3 Millionen Euro veranschlagt ist und für die die Räte den Förderantrag stellten: Laut Landschaftsarchitekt Alkewitz soll auf dem Spinnereigelände "das grüne Herz" des Ortes erwachsen, eine große Wasserfläche mit Boulevard und Promenade ist vorgesehen. "Das hat mit Urlaub und Entspannung zu tun."
Aber nicht nur das: Auch die Entwässerung des ganzen Geländes soll über diesen Teich erfolgen. Selbst Starkregen könnte damit aufgefangen werden, so der Fachmann weiter. Somit werde kein Wasser in den Main geleitet und die Hochwassersituation dort ein wenig entschärft. Alkewitz sprach von einem "Vorzeigeprojekt im fränkischen Bereich".
Im östlichen Teil des Parks ist ein Spielbereich geplant, "das ist wichtig für die jungen Leute", so der Landschaftsarchitekt weiter. Ein neuer, ganzjährig bespielbarer Kunstrasenplatz (als Ersatz für ein bereits bestehendes Spielfeld) soll dort entstehen inklusive Sportheim mit Umkleidekabinen. Beim Kunstrasenplatz wird ein System verwendet, durch das kein Mikroplastik in die Umwelt gelangt - worauf Erich Schiffelholz und Brigitte Lauterbach von der ABL großen Wert legten. Auch ein Basketball- und ein Beachvolleyballfeld sind vorgesehen, ebenso eine Skateranlage und ein Grillplatz. Hinzu kommt noch ein Kinderspielplatz, mit dem die Motorik der Kleinen gefördert werden soll.
"Wir wollen, dass die Leute sagen: Das ist unser Mittelpunkt, hier wollen wir uns treffen", betonte Alkewitz abschließend.
Damit das auch gelingt, ist natürlich mehr als nur eine schöne Grünanlage nötig. Wie Leben in die alten Gebäude einziehen soll, welche Möglichkeiten es hier gibt, das stellte Architekt Roland Breunig vom Büro archicult in einer so genannten Machbarkeitsstudie vor.
Im Kesselhaus ("Zurzeit eines der unattraktivsten Gebäude, aber das wird sich ändern") soll Gastronomie einziehen: ein Tagesbistro und ein Bewirtungsbetrieb, der bis zu 200 Personen Platz bietet. Das Gebäude habe ein sensationelles Ambiente, etwas Vergleichbares finde man im Umkreis von 100 Kilometern nicht, so der Architekt. Deshalb zeigte er sich überzeugt, dass dieses Angebot Menschen aus einem weiten Umkreis nach Mainleus locken werde.