SPD nominierte Kandidaten für Stadtratswahl
Autor: Stephan-Herbert Fuchs
Kulmbach, Samstag, 07. Dezember 2013
Nach ziemlich exakt 60 Minuten war bei den Genossen alles klar: Die Aufstellungskonferenz übernahm den Vorschlag des Vorstandes eins zu eins, die Liste der Kulmbacher SPD für die Stadtratswahlen am 16. März 2014 ging am Samstagvormittag im Sportheim des TSV 08 ohne irgendeinen Widerspruch durch.
Große Überraschungen sucht man unter den 30 Kandidaten vergebens. Von den neun amtierenden Stadträten war mit Claus Stenglein lediglich einer auf eigenem Wunsch hin nicht mehr angetreten. Acht Frauen sind darunter und sieben Kandidaten, die nicht der SPD angehören. Spitzenkandidat ist der Ortsvereinsvorsitzende Ingo Lehmann, Zugpferd die Landtagsvizepräsidentin, Abgeordnete und frühere Oberbürgermeisterin Inge Aures auf Platz 2.
"Wir haben eine gute Mischung aus erfahrenen Köpfen und jungen Leuten", sagte Spitzenkandidat Ingo Lehmann. Zu den Erfahrenen zählte er namentlich die amtierenden Stadträte Helmuth Breitenfelder (Platz 5) und Alfons Kraus (Platz 9) sowie die stellvertretende Landrätin und "Stimmenfängerin" Christina Flauder (Platz 4).
Caritative Organisationen seien mit Arbeiterwohlfahrt-Geschäftsführerin Elisabeth Weith und Klaus Einsiedler vom VdK genauso abgedeckt, wie das
Scharfe Töne gegen OB Schramm
Riedel war es auch, der die einzig scharfen Töne in die ansonsten von adventlicher Harmonie getragene Aufstellungsversammlung einbrachte. Er ärgere sich sehr über die Zurückhaltung mit der Oberbürgermeister Henry Schramm auf Anfragen aus der Bürgerschaft reagiert, sagte Riedel. Mehrere Anfragen, unter anderem zur Verkehrspolitik der Stadt seien weder in der letzten Bürgerversammlung, noch sonst irgendwie behandelt worden, während andere Bürger bei ähnlichen Fragen gleich Antwort bekämen. "Hier wird offensichtlich selektiert, wer Antworten erhalten soll und wer nicht", schimpfe Riedel, der damit nicht nur den Gleichbehandlungsgrundsatz verletzt sah, sondern auch das Gebot der Höflichkeit.
Zuvor hatte Ingo Lehmann an die Genossen appelliert, sich Gedanken über die künftige Entwicklung der Stadt zu machen. Kulmbach als Messestandort, das wäre eine Möglichkeit, sagte Lehmann. Er bemängelte außerdem den schleppenden Ausbau der DSL-Versorgung, fehlende Radwegeverbindungen und forderte mehr Bürgerbeteiligung ein. Etwa beim Straßenausbau werde die SPD künftig den Finger in die Wunde legen, wenn es darum geht, dass Anlieger rechtzeitig informiert werden. Lehmann: "Wir werden und auch künftig verstärkt in die Stadtpolitik einmischen."
Die anschließende Abstimmung über jeden Einzelplatz der Liste erfolgte per Akklamation, ehe am Ende noch einmal schriftlich über die gesamte Liste entschieden wurde. Sämtliche Ergebnisse erfolgten dabei ohne Gegenstimme und ohne Enthaltung. Nur bei einigen wenigen Neulingen wollte die Versammlung eine kurze Vorstellung, etwa bei Theresa Weith (Platz 10), der Tochter von Stadträtin Elisabeth Weith. Die 26-jährige hat Ingenieurswissenschaften mit Schwerpunkt Energietechnik an der Universität Bayreuth studiert und ist dort derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin tätig. Oder bei Michael Stübinger (Platz 15), dem Inhaber des gleichnamigen Bestattungsunternehmens.
Jüngster Kandidat ist der Lagerlogistiker Andreas Kunz mit 22 Jahren (Platz 24), ältester Kandidat ist der Rentner Klaus Einsiedler mit 68 Jahren (Platz27). Noch eine Besonderheit: Auf Platz 19 kandidiert Gudrun Elias-Mertel, von Beruf technische Assistentin, einen Platz dahinter ihr Ehemann Jürgen Mertel, von Beruf Beamter.
Die Kandidaten der Kulmbacher SPD für die Stadtratswahl 2014:
1. Ingo Lehmann (42, wissenschaftlicher Mitarbeiter),
2. Inge Aures (57, Architektin, Landtagsvizepräsidentin, MdL),
3. Simon Moritz (29, Geschäftsführer),
4. Christina Flauder (49, AOK-Mitarbeiterin, stellvertretende Landrätin),
5. Helmuth Breitenfelder (65, Lehrer im Ruhestand),
6. Elisabeth Weith (55, Geschäftsführerin der Arbeiterwohlfahrt),
7. Hans Werther (62, Lehrer),
8. Heike Schweens (49, Büroangestellte),
9. Alfons Kraus (72, Polizeibeamter im Ruhestand),
10. Theresa Weith (26, wissenschaftliche Mitarbeiterin),
11. Matthias Hahn (47, gewerblicher Mitarbeiter),
12. Ulrike Peschel (Erzieherin),
13. Richard Ströbel (51, technischer Angestellter),
14. Matthias Meußgeyer (45, Sozialpädagoge),
15. Michael Stübinger (54, Unternehmer),
16. Bernd Werther (24, Student),
17. Wolfgang Sandler (64, Verwaltungswirt),
18. Mark Semmelroch (38, Ingenieur),
19. Gudrun Elias-Mertel (50, technische Assistentin),
20. Jürgen Mertel (51, Beamter),
21. Mathias Lau (44, Schulleiter),
22. Günter Wiesel (53, Logistik-Facharbeiter),
23. Thomas Götz (53, Burgführer),
24. Andreas Kunz (22, Fachkraft Lagerlogistik),
25. Peter Georgius (45, Postbediensteter),
26. Fritz Hahn (64, Rentner),
27. Klaus Einsiedler (68, Rentner),
28. Thomas Gremer (53, Geograph),
29. Peter Riedel (64, Verwaltungswirt, Erster Bürgermeister a.D.),
30. Erika Brose (63,Chemielaborantin).
Ersatzkandidaten sind: Andreas Deutsch, Marietta Schmitt, Maximilian Bingart und Hans-Hermann Drenske.