Sozialplan für die Mitarbeiter der Kulmbacher Kaufland-Filiale: "Das Gesamtpaket ist stimmig."
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Freitag, 07. Sept. 2018
Die Schließung der Kulmbacher Kaufland-Filiale ist beschlossene Sache. Für die Mitarbeiter gibt es nun einen Sozialplan - mit dem diese sehr zufrieden sind.
Die Kaufland-Filiale im Kulmbacher Einkaufszentrum "Fritz" schließt definitiv im August des nächsten Jahres. Das ist die schlechte Nachricht.
Aber es gibt auch eine gute Nachricht: Geschäftsführung, Betriebsrat und Gewerkschaft haben einen Sozialplan erarbeitet, mit dem sich die betroffenen Mitarbeiter sehr zufrieden zeigen - weil ihnen ihr Arbeitgeber darin weit mehr entgegenkommt, als es in der Branche in solchen Fällen üblich ist.
Gute Atmosphäre
Über die Details des Sozialplans wurden am Donnerstagabend nach Ladenschluss die Beschäftigten informiert. Gegenüber den Medien erläuterte Paul Lehmann, stellvertretender Bezirksgeschäftsführer der Gewerkschaft verdi Oberfranken-Ost, die Vereinbarung, die, so sagte er, "in guter, fast familiärer Atmosphäre" erarbeitet worden sei.
Zwar werde der Entschluss, den Kulmbacher Kaufland-Standort aufzugeben, nicht rückgängig zu machen sein, so Lehmann. Aber es sei gelungen, in konstruktiver Zusammenarbeit einen Interessenausgleich und Sozialplan zu erarbeiten, mit dem soziale Nachteile abgefedert werden.
Wechsel in andere Filialen
Die Vereinbarungen seien, so Lehmann, in Teilen durchaus unüblich für die Branche. So würden hier üblicherweise Abfindungen mit einem Faktor 0,7 errechnet: Pro Jahr der Betriebszugehörigkeit stehe den Beschäftigten ein Betrag in 0,7-facher Höhe eines Brutto-Monatsgehaltes zu. Darüber, mit welchem Faktor in Sachen Kaufland gearbeitet werden, wurde Lehmann zufolge mit allen Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Aber: "Wir liegen hier deutlich darüber."
Anzuerkennen ist nach Überzeugung des Gewerkschaftsvertreters auch, dass sich die Kaufland-Geschäftsführung bemühe, möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten. Man werde den Beschäftigten aus der Kulmbacher Filiale wenn möglich eine Beschäftigung in anderen Filialen anbieten.
Die nächsten Kaufland-Filialen liegen in Bayreuth und Lichtenfels. Wer dorthin wechsle, könne mit einer Entschädigung für den längeren Anfahrtsweg zum Arbeitsplatz rechnen.