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Solidarität für Wunsiedel


Autor: Katrin Geyer

Kulmbach, Sonntag, 04. November 2012

Wenn am 17. November in Wunsiedel rechtsextreme Kräfte zu einem "Heldengedenktag" aufrufen, werden auch Kämpfer für Toleranz und Demokratie aus der Region Kulmbach unter Gegendemonstranten sein.
So wurde im September in Schwarzach protestiert. Foto: Archiv/Katrin Geyer


Solidarität darf keine Einbahnstraße sein. Davon ist Klaus Knorr überzeugt. Der Schwarzacher ist einer der Initiatoren des "Bündnis Kunterbunt", das sich dem Kampf gegen rechtsextreme Umtriebe in der Region Kulmbach-Bayreuth verschrieben hat. Und er ist einer der Organisatoren aus den Reihen der Initiative "Schwarzach ist bunt", die allein in diesem Jahr bereits zweimal zahlreiche Menschen dazu bewegen konnte, gegen rechtsextreme Veranstaltungen in Schwarzach (Gemeinde Mainleus, Landkreis Kulmbach) zu demonstrieren.

Beide Male waren auch Abordnungen ähnlicher Bündnisse aus ganz Oberfranken dabei. Für Klaus Knorr und seine Mitstreiter ist das nun Anlass, sich solidarisch zu zeigen, wenn andernorts Protestaktionen vorbereitet werden. "Wenn es gegen Nazis geht, müssen wir gemeinsam aktiv sein."

Notwendig wird dies für Klaus Knorr und die übrigen Mitglieder des Bündnisses am 17. November. Am Vortag des Volkstrauertages plant das Freie Netz Süd eine Veranstaltung in Wunsiedel. Ein "Heldengedenken" ist geplant, so steht es auf der Internet-Seite der Organisation, die als der derzeit größe und gefährlichste Zusammenschluss von Rechtsextremen in ganz Bayern gilt. Für Klaus Knorr ist klar, was mit dieser Veranstaltung erreicht werden soll: "Hier wird der Sinn des Gedenktages für die verquere Gedankenwelt der Rechtsextremisten unfunktioniert. Nicht der Opfer soll dabei gedacht, sondern die Täter sollen bejubelt werden."

Die monatlich tagende Initiative "Schwarzach ist bunt" war sich deshalb schnell einig: Wir demonstrieren in Wunsiedel. Tina Kummer aus Bayreuth, Mitglied der Schwarzacher Initiative und Mitbegründerin von "Bündnis Kunterbunt" sagt dazu: "Flagge zeigen und Zeichen setzen - das ist das Gebot der Stunde." Man werde am 17. November einen Bus chartern.
"Wunsiedel war für uns Vorbild. In Schwarzach haben wir unsere Hausaufgaben gemacht. Unser Ziel ist: Keine Chance den Nazis im neuen Stimmkreis!"
Die Initiatoren rufen alle Menschen, die sich gegen wachsenden Rechtsextremismus engagieren wollen, dazu auf, mitzufahren. Die Fahrt ist kostenlos. Eine verbindliche Anmeldung ist allerdings unbedingt erforderlich (siehe Infobox) - und Spenden sind erwünscht.

Veranstalter "Schwarzach ist bunt" und "Bündnis Kunterbunt"

Abfahrtszeiten 9 Uhr Schwarzach, Metzgerei Eisenhut, 9.05 Uhr Mainleus Rathaus, 9.15 Uhr Landratsamt Kulmbach. Weitere Haltestellen nach Absprache je nach Bedarf. Rückfahrt vermutlich gegen 16 Uhr.

Anmeldung Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich. Anmeldung bei Klaus Knorr, Telefon 09229/9590, Fax 0929/9591, Mail kunterbunt2012@gmx.de.