Solarpark: Petitionsausschuss des Landtags kommt nach Kupferberg
Autor: Jürgen Gärtner
Dörnhof, Donnerstag, 06. Dezember 2018
Das kann interessant werden: Wegen des umstrittenen Photovoltaik-Projekts bei Dörnhof kommt nun im Petitionsausschuss des Landtags nach Kupferberg.
Das letzte Wort im Streit um den Solarpark Dörnhof ist offenbar noch nicht gesprochen. Nachdem der Stadtrat grünes Licht für das umstrittene Projekt gegeben hat, schaltet sich jetzt der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags ein. Udo Petzoldt, einer der Gegner der Anlage, hatte sich an die Politiker in München gewandt. Mit seiner Forderung, das Vorhaben doch noch zu stoppen, war er nicht allein. Insgesamt 18 Personen äußerten Bedenken. Am Montag findet nun ein Ortstermin statt.
Rückblick: Die rund 14 Hektar große Photovoltaikanlage ist unweit des Kupferberger Ortsteils Dörnhof geplant. Im Oktober ebnete der Stadtrat den Weg für das Projekt - obwohl es Widerstand gab. Der kam von Wirsberger Seite. Allen voran Udo Petzoldt, der an der Gemeindegrenze in Birkenhof wohnt. Aber auch der Markt Wirsberg zeigte sich wenig begeistert von dem Vorhaben.
Am Mittwoch in München
Petzoldt wandte sich an den Petitionsausschuss im Landtag, in dem auch der Kulmbacher Rainer Ludwig (FW) sitzt. Der bestätigte, dass am Mittwoch die "Masseneingabe gegen die Bauleitplanung in Kupferberg - Sondergebiet ,Solarpark Dörnhof'" auf der Tagesordnung des Ausschusses stand.
Udo Petzoldt hatte in seiner Petition mehrere Punkte gegen die Kupferberger Pläne angeführt: Sie verstießen gegen die Vorgaben des Regionalplans Oberfranken Ost, gegen den Natur- und Artenschutz. Einmalige Landschaftsbilder des Naturparks Frankenwald würden langfristig zerstört.
Doch bei einer Überprüfung durch Wirtschafts-, Umwelt-, Landwirtschafts- und Forstministerium sind Rainer Ludwig zufolge keine rechtlichen Verstöße festgestellt worden. "Damit hätte Petzoldt rein rechtlich keine Chance."
Eigentlich eine klare Sache
Das Ganze wäre eine klare Sache - würde nicht auch noch eine zehnseitige Stellungnahme von SPD-Landtagsabgeordneter Inge Aures vorliegen, in der sie um Überprüfung mehrerer Punkte bittet. Aures hatte ebenfalls Einwände gegen das Vorhaben beim Kupferberger Stadtrat eingereicht - die sie nicht ausreichend behandelt sieht.
Mehr noch: Sie zweifelt an dem Blendgutachten, das ein Experte aus Hamburg erstellte hatte - per Ferndiagnose. Der Mann sei nie vor Ort gewesen, um die Gegebenheiten in Augenschein zu nehmen. Auch die artenschutzrechtliche Prüfung sei nur oberflächlich erfolgt. In der Region würden Schwarzstorch und Roter Milan vorkommen, die allerhöchsten Schutz genießen. "Die Untere Naturschutzbehörde hat keine Untersuchung von Fauna und Flora vorgenommen", so Aures.