Söder bei der Bierwoche: Fünf Fragen an den Ministerpräsidenten
Autor: Jürgen Gärtner
Kulmbach, Samstag, 28. Juli 2018
Was hat Ministerpräsident Markus Söder nach Kulmbach gelockt? Wir haben ihm fünf Fragen zu Kulmbach gestellt - auch zur Erschließung der Plassenburg.
Sie sind der erste Ministerpräsident, der zur Eröffnung einer Bierwoche nach Kulmbach kommt. Was hat Sie nach Kulmbach gelockt?
Markus Söder: Ich habe den Termin sehr gerne zugesagt. Die Kulmbacher Bierwoche ist ein echtes Highlight in der Region. Bier und Bayern, das ist seit Jahrhunderten eine Liebesbeziehung, die nicht schöner sein könnte. Bierbrauen ist Ausdruck unserer Tradition, unseres Brauchtums, unserer kulturellen Identität. Die Kulmbacher Region hat sogar die höchste Brauereidichte der Welt. Kulmbach hat sich die Bezeichnung Bierhauptstadt daher ehrlich verdient.
Gibt es etwas, das Sie mit Kulmbach verbindet?
Kulmbach ist mir lieb und teuer. Dafür sorgt schon Oberbürgermeister Henry Schramm.
Als Heimatminister haben Sie 2017 erklärt, dass die Plassenburg als Wahrzeichen von Kulmbach besser erschlossen werden soll. Jetzt hoffen viele, dass Sie bei Ihrem Besuch eine gute Nachricht zu diesem Thema mit im Gepäck haben.
Tatsächlich soll die Plassenburg durch eine verbesserte Verkehrserschließung noch attraktiver werden und neue Besucher anlocken. Hierfür sollen unter anderem ganzjährig verbesserte Parkmöglichkeiten geschaffen werden. Als ersten wichtigen Schritt hat die Schlösserverwaltung eine qualifizierte Fachfirma mit der Erstellung eines unabhängigen Gutachtens beauftragt. Ziel ist ein Konzept für eine denkmalgerechte und sichere Erschließung. Erste Ergebnisse des Gutachtens sollen noch im laufenden Jahr vorliegen.
Es ist auch oft der Wunsch zu hören, dass häufiger Veranstaltungen auf der Plassenburg stattfinden sollen. Aber offensichtlich sperrt sich die Schlösser- und Seenverwaltung. Wie soll mehr Leben auf die Burg kommen?
Die gute Nachricht ist erst einmal, dass die Besucherzahlen der Plassenburg 2017 wieder deutlich gestiegen sind. Im letzten Jahr sind allein am Tag der offenen Plassenburg rund 4500 Besucher auf die Burg geströmt. Auf der Plassenburg finden aber auch externe Veranstaltungen statt. Ich denke an das Plassenburg Open Air. Richtig ist aber, dass hier noch mehr möglich sein sollte. Die geplante bessere Erschließung ist gerade auch ein Baustein, um künftig noch mehr externe Veranstaltungen auf die Burg zu bringen. Die Schlösserverwaltung ist hier auch aufgeschlossen."
Kulmbach scheint ja viel Nachholbedarf gehabt zu haben. Die Stadt ist in den vergangenen Monaten von der Staatsregierung mehrfach bedacht worden: mit einem Uni-Standort, mit neuen Behörden.
Der Freistaat unterstützt die Weiterentwicklung der Region tatkräftig. Wir wollen, dass alle Menschen in Bayern in ihrer Heimatregion erfolgreich sein können. Hier in Kulmbach entsteht mit der Fakultät für Life Science der Universität Bayreuth ein innovatives Zentrum für Forschung und Lehre in den Bereichen Lebensmittel, Ernährung und Gesundheit. Das ist eine Zukunftsinvestition mit Wirkung weit über Oberfranken hinaus.
Auf dem Campus Kulmbach sollen rund 1000 neue Studienplätze entstehen. Dafür investiert der Freistaat in den kommenden fünf Jahren rund 140 Millionen Euro und schafft 150 neue Arbeitsplätze. Wir stärken den Standort Kulmbach außerdem mit einer deutschlandweit einzigartigen Einrichtung: Das neue Landesinstitut für vernetzte Lebensmittelwissenschaften wird ein bundesweites Leuchtturmprojekt für den Verbraucherschutz der Zukunft.