So will Wonsees die Wanderwege frei vom Hundekot halten
Autor: Redaktion
Wonsees, Sonntag, 14. März 2021
Der Markt Wonsees setzt neues Müllkonzept um.
Hundekot in Wiesen und auf Wanderwegen ist nicht nur ein Ärgernis für Erhohlungssuchende, sondern kann auch das Viehfutter der Landwirte verderben. Um es Hundehaltern künftig zu ermöglichen, den Kot ihrer Vierbeiner an Ort und Stelle sachgerecht zu entsorgen, hat die Gemeinde Wonsees im vergangenen Jahr ein neues Müllkonzept entwickelt. Nun haben die Wonseeser Bauhofmitarbeiter die ersten von insgesamt 14 neuen Restmülleimern aufgestellt: bei Wonsees, Zedersitz und an einer Parkbucht zwischen Zedersitz und Feulersdorf.
Oberhalb eines jeden Mülleimers ist ein Beutelspender angebracht, so dass sich Hundehalter bereits vor dem Spazierengehen mit Beuteln ausrüsten können. Die Beutel spendiert die Gemeinde. Sie werden von den Bauhofmitarbeitern regelmäßig nachgefüllt.
An vielgenutzten Strecken
"Wir haben uns entschieden, an ausgewählten und viel genutzten Wanderwegen Müll- und Hundekot-Entsorgungsmöglichkeiten aufzustellen, um die Landwirte zu entlasten und das Landschaftsbild für Besucher und Einheimische attraktiv zu halten", so der Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner. Die Standorte seien daher vor allem nach ihrer Lage an Wanderwegen ausgewählt worden. Sowohl Besucher als auch Einheimische gehen dort häufig mit ihren Hunden spazieren.
Zudem sei auch wichtig gewesen, ob sich Wiesen in der Nähe befinden. Landwirt und Zweiter Bürgermeister Wolfgang Schleicher erklärt warum: "Bestimmte Krankheitserreger im Hundekot können, wenn sie über das Futter aufgenommen werden, bei Kühen Fehlgeburten auslösen. Auch sonstiger Müll, etwa Plastikverpackungen, Glasscherben oder Dosen, der im Viehfutter landet, richtet großen Schaden im Verdauungssystem an."
Schleicher zufolge ist es eine Unsitte von Hundehaltern, den Kot ihres Tieres aufzusammeln und den gefüllten Plastikbeutel in der nächsten Hecke zu entsorgen. Vermutlich würden sich die Leute vor dem Beutelinhalt ekeln und hätten keine Lust, den Abfall über längere Zeit mit sich herumzutragen.
Die Große-Wonsees-Erlebnisrunde, ein 13,5 Kilometer langer Rundwanderweg, der im Gemeindegebiet liegt, wird nun durchgängig mit Hundekot-Entsorgungsmöglichkeiten ausgestattet. Alle zwei bis vier Kilometer werden Hundehalter dann fündig, angefangen von der Balmenflur, einer Halbhöhlenlandschaft bei Schirradorf, durch das Schwalbachtal bis ins Ortszentrum von Wonsees, und dann weiter durch das Wacholdertal bis nach Sanspareil.
Neben der Wegekreuzung von Fränkischem Gebirgsweg und Schwalbachtalweg, an einer kleinen Wiesenfläche, steht nun einer der ersten Restmülleimer mit Hundekotbeutelspender. Grund war der hohe Bedarf. Anliegerin Gabriele Popp bestätigt: "Wir sind sehr froh über den Mülleimer." Es gab Zeiten, da habe man keinen Fuß mehr auf die Wiese setzen können, ohne in einen Kothaufen zu treten. Nur etwa einen halben Kilometer weiter, bei der Quelle der ehemaligen Lindenmühle, steht bereits ein zweiter Mülleimer. Das Wegestück ist eine häufige Gassiroute, auch für Einheimische. Die Sitzgelegenheit an der Quelle selbst lädt zum Brotzeitmachen und Ausruhen ein. "Dort ebenfalls eine Entsorgungsmöglichkeit anzubringen macht Sinn", so Popp. Über die zügige Umsetzung des Projekts durch die Gemeinde freut sie sich.
Gemeinde investiert 2500 Euro
Die neuen Entsorgungsmöglichkeiten für Hundekot und Restmüll inklusive Beutelspender haben die Gemeinde Wonsees 2500 Euro gekostet. Beschlossen wurde die Anschaffung vom Gemeinderat im Juli 2020. Dauerhaft bedeuten die Mülleimer auch einen zusätzlichen Zeitaufwand für die Bauhofmitarbeiter. Bauhofleiter Jürgen Feulner erklärt: "Mit dem Aufstellen der Mülleimer fängt die Arbeit erst an. Sie müssen einmal die Woche geleert und die Beutel nachgefüllt werden." Zwar habe man die Standorte auch nach guter Erreichbarkeit mit dem Fahrzeug ausgewählt, dennoch sei es zeitaufwendig, die gesamte Runde mit insgesamt etwa 35 alten und neuen Mülleimern zu fahren. Im Gegensatz zu den bereits vorhandenen Mülleimern, sind die neuen allerdings einfacher und damit zeitsparender auszuleeren.
Außerhalb der Großen-Wonsees-Erlebnisrunde werden auch Müll- und Hundekotkombinationen bei den Ortsteilen Großenhül und Gelbsreuth aufgestellt. "Wir haben ein paar Mülleimer auf Reserve und werden sehen, wo künftig noch Bedarf besteht", so Feulner.