So verbringen Kulmbacher Kinder ihre Ferien
Autor: Julia Schilling
Kulmbach, Mittwoch, 07. August 2013
Was gibt es für Kinder Schlimmeres als langweilige Ferien. Um das zu vermeiden, haben sich Kulmbacher Organisationen für die Kleinen etwas ganz besonderes überlegt. Egal ob Erlebnisburgführung, ein Flug über Kulmbach oder eine eigene Kinderstadt - es ist für jeden etwas dabei.
Selina Herzog (13) ist ganz aufgeregt, als sie den Kulmbacher Flugplatz betritt. Anfangs hat sie noch ein wenig Angst in die Maschine zu steigen, doch dann traut sich die 13-jährige doch und hebt ab in die Lüfte.
Zusammen mit zehn anderen Kindern aus der Heilpädagogischen Tagesstätte und dem Hort der AWO besucht sie am vergangenen Dienstag den Flugplatz in Kulmbach. Ein Teil der Kindergruppe ist lernbehindert oder geistig behindert - so auch Selina. Man bemühe sich sehr, den Kindern das Leben so normal wie möglich zu gestalten, erklärt Peter Reuschlein, Chef der Heilpädagogischen Tagesstätte - und solche Ausflüge gehören da einfach dazu.
"Zusammen mit dem Hort entsteht so eine in der Region einzigartige Gemeinschaft", sagt er außerdem. Den Hort besucht auch die sechsjährige Aischa, die ebenfalls fliegen darf.
An einer anderen Ferienaktion der Arbeiterwohlfahrt nimmt die zehnjährige Anastasia Bergmann teil. Rund um das Förderzentrum in der Hannes-Strehly-Straße entsteht seit Montag die Kinderstadt Mini-Ku. Anastasia ist dort Mitarbeiterin im Arbeitsamt und Bürgerbüro. Sie stellt Bürgerausweise aus und kümmert sich darum, dass die Arbeitszeiten eingehalten werden. Insgesamt darf jeder Bürger am Tag nur drei Stunden arbeiten. Dafür gibt es für jeden Bewohner einen geeigneten Arbeitsplatz: Die Bänker verwalten das Geld, die Köchinnen sorgen für die Verpflegung und die Designerinnen dafür, dass jeder die geeignete Arbeitskleidung hat. "Jedes Kind kann sich hier ausprobieren. Es gibt Rahmenbedingung, die eingehalten werden müssen. Ansonsten sind die Kinder völlig frei", erklärt Pia Hempfling, die das Projekt mit anderen Pädagogen leitet. Und den Kindern gefällt´s, das merkt man. Sie schnuppern einen Teil der "Erwachsenen-Welt" und erfahren, was es heißt, Geld zu verdienen.
Auf der Plassenburg war für die Kleinen auch etwas ganz besonderes geboten: Eine Entdeckungstour der besonderen Art mit dem Oberbürgermeister Henry Schramm persönlich! Begrüßt wurden die Kinder bei der Ferienpass-Aktion mit Gratis-Eis. Als der OB dann da war, ging die besondere Führung los: Arnico Schilling versprach den Entdeckern, dass sie mit ihm dorthin kommen, wo sonst keiner hindarf: in den Keller! Im Anschluss an die 45-minütige Führung bekamen die Kinder vom OB noch eine Pizza spendiert und genossen den Nachmittag im Schönen Hof der Burg.