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So soll Mainleus einmal aussehen


Autor: Jürgen Gärtner

Mainleus, Donnerstag, 20. Februar 2020

Am Mittwoch kürte eine Jury die besten Entwürfe für die Gestaltung des Konrad-Popp-Platzes und des Fritz- Hornschuch-Platzes.
Der Bereich vor dem Rathaus bietet Platz für Begegnungen. Entwurf: Paul Böhmer, JOMA  Landschaftsarchitektur


Die Entscheidung fiel einstimmig: Der Entwurf des Stadtplaners Paul Böhmer soll die Grundlage für die weitere Gestaltung des Konrad-Popp- und des Fritz-Hornschuch-Platzes in Mainleus sein. Das Ziel des Mitarbeiters im Bamberger Landschaftsarchitektur-Büros Joma war es, "eine relativ einfache Idee zu entwickeln, die für den Ort passt". Und das ist ihm in den Augen der achtköpfigen Jury unter Vorsitz des Nürnberger Landschaftsarchitekten Professor Gerd Aufmkolk auch gelungen.

Das ist geplant

Das hat Böhmer geplant: Der Konrad-Popp-Platz soll wieder zu einem Marktplatz werden - mit Bäumen, Bänken, Brunnen. Und er erhält einen Pflasterbelag. Die nördlich verlaufende Bahnhofstraße von den Gleisen zum Bahnhof bleibt dagegen asphaltiert. Bereits das soll Lenkwirkung entfalten. "Das wird viele dazu bringen, gar nicht über den Platz zu fahren", ist er überzeugt.

Auf dem gepflasterten Bereich, der oben und unten von "Baumtoren" begrenzt werde, könnten wieder Märkte und Feste stattfinden. Auch die Gaststätte sollte nach Ansicht des Stadtplaners wiederbelebt werden. Die Terrasse sollte auf Straßenniveau abgesenkt werden, dort eine Bewirtung möglich sein. Denn: Die Außenbewirtung sollte dort stattfinden, wo sich auch das Leben abspiele.

Straße wird versetzt

Die markanteste Maßnahme beim Fritz-Hornschuch-Platz mit dem Rathausumfeld wird das Versetzen der Straße sein. Diese wird nach den Worten von Paul Böhmer von Rathaus/Schule in Richtung Balke Nähtechnik verschoben und etwas schmäler werden. Vor dem Rathaus hat er einen Brunnen vorgesehen, Bäume, einen Kiosk. Die Parkplätze würden ebenfalls verlegt auf die Seite Rathaus/Schule. "Dorthin, wo sie benötigt werden", erklärte der Fachmann den Hintergrund. Die Fahrradgarage an der Schule soll ein begrüntes Dach erhalten.

Für den Genossenschaftsplatz zwischen Konrad-Popp-Platz und Fritz-Hornschuch-Platz sind ebenfalls Baumpflanzungen vorgesehen - ein verbindendes Element.

Bei der Auswahl der Bäume hat sich der Stadtplaner ebenfalls Gedanken gemacht. Sie sollen dem Klimawandel trotzen und "Charakter haben". Kastanien, Rotdorn, Goldrubine und Hopfenbuche haben's geschafft.

Wann geht's los?

Wie geht es nun weiter? Zunächst muss der Gemeinderat dem Entwurf zustimmen. Wenn dann alles rund läuft, es mit Zuschussanträgen klappt, dann kann es nach Einschätzung von Bürgermeister Robert Bosch (CSU) schon Ende des Jahres mit den Arbeiten losgehen.

"Dass wir was machen müssen, haben wir gespürt. Die Plätze passen so nicht mehr in die Zeit, alles ist sehr fahrzeug- und verkehrsdominiert", erklärte Bosch weiter. Als dann das alte Gebäude neben dem Rathaus abgerissen wurde und ein neuer Platz entstand, sei es der klare Wille des Gemeinderats gewesen, etwas Neues zu schaffen. Der Gewinnerentwurf sei ein "schönes Ergebnis, mit dem man in die Zukunft gehen kann", zeigte sich der Bürgermeister überzeugt.

"Das beste Gefühl für den Ort"

Jury-Vorsitzender Gerd Aufmkolk, der am Nachmittag mit den Preisrichtern über die drei eingereichten Entwürfe beraten hatte, erklärte, dass Paul Böhmer mit seinen Plänen das beste Gefühl für den Ort hatte. Es sei aber wichtig gewesen, verschiedene Vorschläge zu sehen, um zu wissen, welche Möglichkeiten es gibt, welchen Weg der Markt beschreiten will.

Böhmer habe das Rathaus als eines der markantesten Gebäude freigestellt, ihm den Brunnen zugeordnet. Die Bäume würden sparsam, aber gezielt gesetzt, analysierte Aufmkolk. Durch die Verschiebung der Straße sei viel Raum für Fußgänger gewonnen worden.

Er lobte zudem die konsequente Anordnung der Stellplätze an der westlichen Seite des Konrad-Popp-Platzes und die Gestaltung, die es ermögliche, dort große und kleine Feste durchzuführen und sogar ein Bierzelt aufzustellen.

Wer sich die Pläne für die Gestaltung des Konrad-Popp-Platzes und des Fritz-Hornschuch-Platzes anschauen will, hat dazu im Rathaus Gelegenheit. Die Entwürfe werden im ersten Stock vor dem Büro des Bürgermeisters und im dortigen Flur ausgestellt.