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So können sich Kinder schützen


Autor: Dagmar Besand

Kulmbach, Freitag, 03. Dezember 2021

Nach der Diskussion um das Erlebnis einer Kulmbacher Grundschülerin gibt Verkehrserzieherin Natascha Pohl Tipps für Eltern und Kinder.
Natascha Pohl ist Verkehrserzieherin der Kulmbacher Polizei .


Dass Kinder von Fremden angesprochen werden, kommt immer wieder vor. Natascha Pohl, Verkehrserzieherin bei der Kulmbacher Polizei, gibt Tipps für richtiges Verhalten.

Wie können Eltern ihre Kinder gut auf solche Situationen vorbereiten?

Natascha Pohl: Erklären Sie Ihrem Kind, dass es immer Abstand halten soll, wenn es aus einem Auto heraus von Fremden angesprochen wird. Dann kann es nicht überraschend in den Wagen gezogen werden. Gut ist, wenn Kinder nicht allein unterwegs sind, sondern wenigstens zu zweit oder dritt zur Schule und nach Hause gehen.

Sollten Kinder immer misstrauisch sein, wenn sie angesprochen werden?

Eine gesunde Skepsis schadet nicht, vor jedem Angst zu haben, ist aber auch nicht gut. Nicht jeder, der ein Kind anspricht, will etwas Böses. Mancher will vielleicht nur nach dem Weg fragen.

Woran kann ein Kind erkennen, dass etwas nicht stimmt?

Wenn es aufgefordert wird, zu Fremden ins Auto zu steigen, Süßigkeiten oder Spielsachen angeboten werden oder Versprechen gemacht, man wolle dem Kind etwas Schönes zeigen oder schenken... Das machen normale Leute nicht.

Was sollte das Kind dann tun?

Es soll wissen, dass es in Ordnung ist, Nein zu sagen, auch wegzurennen, zu schreien oder um Hilfe zu rufen. Im besten Fall weiß das Kind immer, wo in der Nähe ein Geschäft ist oder Bekannte wohnen, zu denen es flüchten kann. Wichtig ist, dass Kinder zu Hause immer erzählen können, was passiert ist und sich dabei auch ernst genommen fühlen. Sonst werden sie beim nächsten Mal nichts mehr sagen.

Wann ist es angebracht, die Polizei zu verständigen?

Bei solchen Vorfällen ist es immer richtig, zur Polizei zu gehen.