So bereitet sich Kulmbach auf Omikron vor
Autor: Christine Fischer
Kulmbach, Mittwoch, 29. Dezember 2021
Die neue Virusvariante ist eine Herausforderung für die kritische Infrastruktur. Wie rüsten sich die Stellen für Infektions- und Quarantäneausfälle?
Sieben nachgewiesene Omikron-Fälle gibt es im Landkreis Kulmbach schon. Was tun, wenn sich mehr Menschen mit der Corona-Mutation infizieren? Und was, wenn noch viel mehr Menschen in Quarantäne müssen - im Übrigen auch die Geimpften - , weil die neue Variante ansteckender ist als alle bisherigen? Unternehmen sehen einem möglichen Massenausfall von Arbeitskräften mit Bangen entgegen, und auch lebenswichtige öffentliche Dienste müssen sich mit solch einem Szenario auseinandersetzen.
Klinikum
"Wir haben kein Pflegepersonal in der Hinterhand, das nur darauf wartet, zum Einsatz zu kommen", sagt der Leitende Arzt und Pandemiebeauftragte Thomas Banse. Deshalb wird konsequent auf die Einhaltung der Maskenpflicht geachtet (auch bei jedem Kontakt zwischen Patienten und Personal) und seit einiger Zeit ein verschärftes Testkonzept angewendet. Alle Mitarbeiter, die in Risikobereichen wie Notaufnahme, Intensiv- oder Corona-Station arbeiten, müssen zwei Mal pro Woche einen PCR-Test machen, alle anderen Mitarbeiter zwei Mal pro Woche einen Schnelltest - alles unabhängig vom Impfstatus. Auch die Patienten werden nicht mehr nur bei der Aufnahme sondern zusätzlich nach drei Tagen noch einmal PCR-getestet.
"Bei all den Maßnahmen, die wir treffen, erwarte ich keine Massenausfälle beim Personal", so Banse. Und wenn doch, dann werde man so verfahren wie bisher auch: nicht akute Bereiche, wie zum Beispiel die Rehabilitation, herunterfahren, Stationen zusammenfassen und Kräfte bündeln, nicht dringend notwendige Eingriffe reduzieren und verschieben und das Personal flexibel einsetzen. "Die Akutversorgung wird zu keiner Zeit gefährdet sein", betont Banse.
Rettungsdienst
Der BRK-Rettungsdienst hat seit 2020 einen Corona-Notfallplan, nach dem die Abläufe klar geregelt sind, wie Rettungsdienstleiter Michael Martin erläutert. Der maximale Schutz in den Rettungswachen (FFP2-Maskenpflicht etc.) hat dabei oberste Priorität, um das Ansteckungsrisiko zu minimieren und so ein Notfall-Szenario von vornherein zu verhindern. Sollten doch einmal mehr Mitarbeiter ausfallen, werden die Dienstpläne nach verschiedenen Eskalationsstufen angepasst. Personal wird dann zunächst aus der Freizeit und in der nächsten Stufe aus dem Urlaub zurückgeholt. Sollte selbst das nicht reichen, steht im Hintergrund der Katastrophenschutz mit ehrenamtlichen Kräften bereit, die ebenfalls einspringen können.
Gesundheitsamt