Smartphone: Manchmal irrt das Superhirn
Autor: Katrin Geyer
Kulmbach, Montag, 24. Februar 2014
Zehn biblische Plagen kennen wir. Frösche gehören dazu, Stechmücken, Hagel und die schwarzen Blattern. Vielleicht hätte der Verfasser jener alttestamentarischen Schreckens-Top-Ten auf die Auflistung von Fröschen und Finsternis verzichtet, hätte er jene Plage gekannt, die uns Menschen im dritten Jahrtausend zu schaffen macht.
Gemeint ist die Autovervollständigungs-Funktion moderner Kommunikationsgeräte. Man kennt das ja: Man tippt eine SMS ins Handy. Das kleine Superhin im Gerät erkennt nach den ersten Buchstaben, was gemeint ist - und sagt schneller, als wir tippen können: Habe fertig!
Das könnte so schön sein. Wenn das kleine Superhirn nicht manchmal gewaltig daneben liegen würde. Wer da nicht aufpasst, schickt schnell statt einer Mail, in der es ums Eisessen und um Sonnenschein geht, ein wirres Geschreibsel auf den Weg, in dem von Eisenbahnen und Sonnenstich die Rede ist. Und die Frage an die Tochter, ob man ihr aus dem Baumarkt ein Kaninchen mitbringen solle, macht wenig Sinn, wenn die junge Dame eigentlich einen Kanister benötigt.
Ja, natürlich: Man kann diese Funktion deaktivieren und damit Verwirrungen vermeiden. Aber wenn man sich nie merken kann, wie man denn nun Karussel...? Karrusel...? Karussell...? schreibt? Dann wird aus der Plage doch ein noch Segen.