Simon Moritz: der zweite Anlauf
Autor: Alexander Hartmann
Kulmbach, Mittwoch, 11. August 2021
Simon Moritz ist nach 2013 erneut Direktkandidat der SPD im Wahlkreis Kulmbach. Für den 37-Jährigen ist Politik Beruf und Berufung. Er will sich für die Stärkung des ländlichen Raums einsetzen.
Es sind zwei Worte mit dem Anfangsbuchstaben "S", die neben der Familie im Leben von Simon Moritz eine große Rolle spielen: der Sport und die SPD, für die der 37-Jährige als Bundestagsdirektkandidat in den Wahlkampf zieht. Kraft tanken ist angesagt in den Wochen vor dem 26. September, dem Tag, an dem die Bürger an die Wahlurne gehen. Für Simon Moritz heißt das: Laufschuhe an und raus in die Natur. Einige Lieblingsstrecken führen ihn dabei durch das Kulmbacher Landschaftsschutzgebiet Kessel-Plosenberg.
"Beim Laufen kann ich Stress abbauten", sagt Moritz, der einst auch "ein ambitionierter Hobby-Triathlet" war und für die Basketballer des ATS Kulmbach auf Korbjagd gegangen ist. Seit Jahren ist er nun schon als Basketball-Schiedsrichter im Einsatz und pfeift da auch Spiele der Zweiten Damen-Bundesliga.
Das eint Hobby und Politik
Was sein sportliches Hobby und die Politik eint? "Als Spielleiter muss man ein Diplomat sein, der kommuniziert und vermittelt, und man sollte dabei natürlich auch eine gewisse Autorität besitzen." Eigenschaften, die er sich zuschreibt und über die auch ein Berufspolitiker verfügen sollte, sagt Moritz, der zum zweiten Mal für den Bundestag kandidiert. 2013 war er als Direktkandidat auf 22,8 Prozent der Erststimmen gekommen und der heutigen Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner (CSU) unterlegen. Die war bei ihrer ersten Kandidatur bei 56,9 Prozent der Stimmen gelandet. Was Moritz' Ziel für 2021 ist? " Ich will das bestmögliche Ergebnis und einen Beitrag dazu leisten, dass die SPD bundesweit wie auch im Wahlkreis mindestens die zweitstärkste Kraft bleibt."
Im Wettkampf der Regionen sei es wichtig, möglichst viele Abgeordnete zu haben, die gemeinsam für die Heimat kämpfen, ohne dabei durch die Parteibrille zu schauen, sagt Moritz, der auf der Landesliste der SPD nur auf Platz 35 rangiert und damit wohl keine Chance hat, über diese nach Berlin zu kommen. Trotzdem geht er mit großer Motivation in den Wahlkampf, weil er hofft, dass der Wähler honoriert, dass er sich schon seit 2008 als Stadt- und Kreisrat kommunalpolitisch für seine Heimatregion engagiert.
"Bei Digitalisierung hapert es gewaltig"
Simon Moritz lebt für die Politik - nicht nur in der SPD, sondern auch beruflich. Der 37-Jährige ist Diplom-Politologe, als Dozent für politische Bildung und digitale Arbeitsprozesse tätig. Bei der Digitalisierung hapere es in Deutschland gewaltig, so Moritz. Diese müsse schleunigst vorangetrieben werden. "Das Thema hat mehr als eine Generation Politiker verschlafen. Dass wir international weit hinterherhinken, das wurde uns in der Pandemie in der Schule und in der Arbeitswelt deutlich vor Augen geführt." Apropos Schule: Ein Hauptaugenmerk müsse auf die Bildungsgerechtigkeit gelegt werden, sagt Moritz, der fordert, dass jedem, unabhängig von der sozialen Herkunft, ein beruflicher Aufstieg möglich sein müsse.
Dass der Klimaschutz oberste Priorität habe, sei fraglos, doch macht der SPD-Bundestagskandidat deutlich, dass der teure ökologische Wandel sozialverträglich gestaltet werden müsse. Zudem dürfe man in Deutschland nicht vergessen, dass ein weltweites Bündnis vonnöten sei. "Ein europäischer oder gar nur deutscher Sonderweg wird das Weltklima nicht retten."