Sie wollen Thomas Gottschalk freche Fragen stellen
Autor: Stephan Tiroch
Kulmbach, Donnerstag, 07. Mai 2015
Für drei Schüler des Caspar-Vischer-Gymnasiums wird der Gottschalk-Abend am Montag in der Kulmbacher Stadthalle ein besonderes Erlebnis: Die Schülerzeitungsredakteure dürfen Thommy auf der Bühne interviewen.
Schauen Sie sich mal um in der deutschen Presselandschaft, wer Thomas Gottschalk interviewen darf - und noch dazu exklusiv. Da werden Sie nicht so viele Journalisten finden, die zudem meist bei renommierten Blättern wie FAZ und Focus, Süddeutsche und Stern arbeiten. Eine Kulmbacher Schülerzeitung ist bisher nicht darunter. Das wird sich bald ändern.
Am Montag, wenn einer der bekanntesten und beliebtesten Deutschen in der Kulmbacher Stadthalle aus seiner Autobiographie "Herbstblond" liest, spielen auch die Schüler Caro lina Steger (8a), Alexander Wulf (10a) und Wolf Ernst (Q11) vom Caspar-Vischer-Gymnasium eine Hauptrolle. Ihr Job: ein Interview mit Thomas Gottschalk für die Schülerzeitung "Optimist"- live und auf der Bühne.
"Carolina kann schon nicht mehr schlafen", sagt Alexander über die Achtklässlerin. Aber auch er selbst und Kollege Wolf sind ein bisschen aufgeregt.
Unmöglich, an ihn ranzukommen
Apropos Erfolg - so beginnt für die "Optimisten" die Gottschalk-Geschichte. "Unser Leitthema in der jüngsten Ausgabe war Erfolg. Da lag es nahe, Thomas Gottschalk zu porträtieren, sein Leben ist die Erfolgsstory mit Kulmbach-Bezug", meint Wolf. "Mehrere von uns haben versucht, an ihn ranzukommen - unmöglich."
Also schreibt Katharina Piel (6b) den Artikel ohne Gottschalk-Zitate und erklärt den anderen Schülern, "wie es zu seiner ,goldigen' Karriere kam". Sie hat ihre Sache gut gemacht und auch Thomas' Verbundenheit zu seiner Heimatstadt hervorgehoben.
Doch die Redaktion kann sich auf ihren Lehrer Markus Lagnier (Geographie, Wirtschaft und Recht/rechts) verlassen. Seine Idee: ein Interview mit dem berühmten Kulmbacher vor dessen Termin in der Stadthalle. Die Bayerische Rundschau vermittelt den Kontakt - und Thommy sagt nicht nur zu, sondern lädt die Schüler zu sich auf die Bühne ein.
Heißmangel in der Hollergasse
"Überragend, die Idee ist grandios", meint Lagnier und wundert sich, wie einfach alles gegangen ist. Wobei vielleicht auch der Zufall eine Rolle spielt. Denn der Name Lagnier erinnert den TV-Star an seine Jugend am Galgenberg: Damals hat er die Wäsche der Familie Gottschalk zur Heißmangel hingebracht, die die Oma des Lehrers in der Hollergasse betreibt.
"Damit haben wir nicht gerechnet, wir waren begeistert", berichtet Carolina, die Thomas Gottschalk wie Wolf und Alexander vom Fernsehen kennt. "Wetten, dass ...?" oder "Die 2 - Gottschalk und Jauch gegen alle" seien coole Sendungen.
Wer braucht länger im Bad?
Bei ihrem Interview-Partner und beim Publikum wollen die drei Schüler am Montag mit Gummibärchen und frechen Fragen punkten. Ob er früh im Bad länger braucht als seine Frau? Wie sein Verhältnis als damaliger MGF-Schüler zum CVG war? Und - was alle am meisten bewegt - ob er es sich vorstellen kann, wieder nach Kulmbach zurückzukommen?
Wie der Bühnenauftritt genau ablaufen soll, weiß keiner. "Wir lassen es auf uns zukommen", sagt Lagnier, der die Schüler ins Rampenlicht begleiten wird - im Gegensatz zu seiner Kollegin Bettina Boosz (Deutsch, Französisch), die keine Eintrittskarte hat. Die "Optimisten" wollen ihre quietschgelben T-Shirts anziehen - Motto: Schweigen ist Silber, schreiben ist Gold - und Gummibärchen zum Interview mitbringen. "Wenn wir locker ins Gespräch kommen, wär's gut", sagt Wolf. Die Kumpels nicken. Das Lampenfieber kommt noch früh genug.