Sie räumen die Gefahr beiseite
Autor: Sonny Adam
Leuchau, Montag, 25. Januar 2016
Wenn andere sich in den Federn noch zwei Mal umdrehen, sind die Mannen des Kreisbauhofes schon mit ihren Riesen-Gefährten auf den Straßen unterwegs. Bei Schnee und Glatteis beginnt die Arbeit schon morgens um drei Uhr.
Die eisigen Tage, in denen die Temperaturen unter zehn Grad minus gefallen sind, machen Eckhardt Schrepfer und seinem Team vom Kreisstraßenmeisterei Leuchau kaum Sorgen. "Trockene Kälte macht nichts, da wird es nicht glatt. Am schlimmsten sind Temperaturen um die null Grad. Da wird es richtig rutschig, weil die Nässe ständig wieder überfriert", sagt Schrepfer.
Derjenige, der Rufbereitschaft hat, beobachtet die Wetterprognosen und nimmt Anrufe von Polizei oder aus der Bevölkerung entgegen. Außerdem werden Kontrollfahrten durchgeführt. "Wir sind immer im Dienst, sind immer erreichbar - auch am Wochenende", sagt Schrepfer.
Rund um die Uhr im Einsatz
Derzeit sind elf Mitarbeiter der Kreisstraßenmeisterei für die Tagschicht eingeteilt und elf für die Nachtschicht. "Die Nachtschicht beginnt bei uns schon um drei Uhr.
Eine Tour dauert etwa drei Stunden - manchmal, wenn es morgens schneit, rufen früh Leute an, dass noch nicht gestreut ist, dabei haben sie nicht mitbekommen, dass die Tour schon durch ist", sagt Eckhard Schrepfer.
Die Straßenmeisterei des Landkreises ist aktuell für rund 250 Kilometer Straßen zuständig. Nur 195 Kilometer sind echte Kreisstraße, der Rest sind Gemeindestraßen. "Manche Gemeinden lassen die Straßen von uns räumen", sagt Schrepfer. Die Gründe sind nicht nur die Kosten, sondern immer häufiger finden sich einfach keine privaten Räumdienste mehr.
Immer wieder Ärger
"Die Ansprüche der Leute werden leider immer größer. Die Leute wollen schwarze Straßen, zu jeder Zeit. Und private Räumdienste wollen sich nicht unbedingt immer beschimpfen lassen", sagt Schrepfer.
Doch nicht nur wenn der Räumdienst spät dran ist, führt das zu Konflikten. Jedes Jahr gibt es wieder Beschwerden wegen zugeschobenen Einfahrten. "Manchmal liegen dann handgroße Schneebrocken in der Einfahrt, das lässt sich leider nicht immer ganz vermeiden", sagt Schrepfer.Auch der Fahrer Gerhard Grziwa kann dies bestätigen. Seit 26 Jahren ist er beim Kreisbauhof tätig. Meistens fährt er im Thurnauer Land - und räumt mit einem 26 Tonnen schweren Fahrzeug. "Es nimmt zu, dass die Leute schimpfen. Aber nicht, weil wir schlechter räumen", sagt Grziwa. "Einmal hat es sogar fast ein Gerichtsverfahren gegeben, weil uns einer - und wir waren zu zweit - als Deppen beschimpft hat", erzählt Grziwa. Aktuell hat Grziwa Nachtdienst. "Ich fange um drei Uhr an, bin dann aber schon um 10.30 Uhr fertig. Man gewöhnt sich dran, so ist eben der Winter", sagt Grziwa. Der strenge Winter, der in diesem Jahr sehr spät kam, bringt den Kreisbauhof nicht in die Bredouille.
An Salz mangelt es nicht
Die Salzlager sind gefüllt. Im Fall des Falles füllen die Räumfahrzeuge ihre Vorräte über die Silos in Leuchau oder Wartenfels auf. Manchmal wird auch direkt im Salzlager nachgeladen - dort schlummern zusätzlich zu 270 Tonnen in den Silos noch weitere 750 Tonnen. "Wir streuen meistens zehn Gramm Salz pro Quadratmeter", erklärt Eckhard Schrepfer. Die sieben Fahrzeuge verteilen pro Tag zwanzig Tonnen Salz - fast immer in Feuchtsalzlösung. Nur wenn die Temperaturen unter sieben Grad minus fallen, wird das Salz trocken gestreut.
"Aber dann wird das Salz eher verweht", erklärt Schrepfer die Details."Aber die Autofahrer sollten auch aufpassen, wenn sie eine weiße Salzschicht auf der Straße sehen, auch das beeinträchtigt die Griffigkeit negativ", so Schrepfer.Im Jahr benötigt die Straßenmeisterei in Leuchau ungefähr 1500 Tonnen Streusalz. "Vor 30 Jahren gab es einmal einen Trend, dass Salz gespart worden ist. Aber jetzt wird wieder intensiver gestreut - eben so viel, wie man braucht", sagt Schrepfer.
Split wird übrigens nicht mehr beigemischt. "Das machen wir schon lange nicht mehr. Denn der feine Split landet dann in der Kanalisation und führt zu Problemen", erklärt Schrepfer.