Showtime bei der Kulmbacher Ballnacht
Autor: Horst Wunner
Kulmbach, Sonntag, 24. März 2019
Die Kulmbacher Serviceclubs luden zu einem rauschenden Fest in die Dr.-Stammberger- Halle ein. Höhepunkt des Abends war die Verleihung des Kulturpreises.
Die Stadthalle ganz in dezentem Weiß gehalten, auf der Tanzfläche bunt schillernde Farben. Die Damen tragen Extravagantes, Gewagtes, geben Blicke auf viel Haut frei. Die Herren, einige im Smoking und mit Fliege, viele im klassischen Ball-Outfit oder auch mal ganz in Weiß. Es ist der Abend um auch zu zeigen, was eine Kleinstadt außer Bier an Mode zu bieten hat. Es ist beeindruckend.
Man darf die Ballnach der Serviceclubs ohne Übertreibung als leuchtenden Stern am Kulmbacher Veranstaltungshimmel bezeichnen. Unter der Regie von Round Table und mit der Unterstützung von Rotary, den Lionsclubs Kulmbach-Plassenburg und Bayreuth-Kulmbach, dem Ladies-Circle und der Kiwanis, schwofte das Publikum zu den Rhythmen der Band "Bar Fly" im Saal und zu heißem Beat des DJ Lobo Sanchez im Foyer bis in die frühen Morgenstunden. Kulmbach hatte sein Ball-Event.
Der Abend unter dem Motto "Time of our life" bot beste Unterhaltung, die sechs Präsidenten begrüßten die Besucher persönlich, anders als sonst eröffneten vier Paare vom Ballausschuss das Spektakel. Und das machten sie sehr galant und grazil.
Seit mehr als 20 Jahren gibt es den Ballnacht und jährlich wird ein mit 3000 Euro dotierter Sozial- und Kunstpreis ausgelobt, den heuer eine freudestrahlende Katharina Müller-Sanke entgegen nehmen durfte. Belohnt wurde damit ihr Engagement für "Kinderkultur in Thurnau". Die Veranstaltungsreihe für Kinder im Vorschul- und Grundschulalter vermittelt spielerisch erste Beziehungen zu Theater, Musik, Literatur und Malerei.
Die Laudatio hielt Ingo Dannhorn, künstlerischer Leiter des Wilhelm-Kempf-Festivals in Thurnau. Der Weitgereiste legte auf dem Weg von Seoul nach Rio de Janeiro extra einen Zwischenstopp in Kulmbach ein, der Weltmetropole des Bieres, um die in Berchtesgaden geborenen Thurnauerin zu würdigen. Er zeigte in ihrer Vita die künstlerischen Wurzeln der Kulmbacher Familie Sanke auf. Die studierte Kulturwissenschaftlerin bewirke durch ihre Kreativität Persönlichkeitsbildung. "Katharina Müller-Sanke ist zurückhaltend, sympathisch, praktisch und kompetent."
Die Preisträgerin habe mit Kinderkultur in Thurnau etwas Einmaliges auf dem flachen Land aufgebaut, Kinder zu Kunst und Kultur geführt.
In ihrer Dankesrede nannte Müller-Sanke wichtige Wegbegleiter wie den Thurnauer Bürgermeister Martin Bernreuther und Theatermacher Wolfgang Krebs, freute sich, dass das seit zwei Jahren laufende Projekt wächst. "Wir hatten im letzten Jahr drei Veranstaltungen, heuer sind es schon mehr: Es wird Max und Moritz gespielt, und Peter und der Wolf von den Bamberger Sinfonikern. Außerdem werden den Kindern der Schriftsteller Paul Maar und der Maler Paul Klee näher gebracht." Ihr Plan für die Zukunft sei, dass Kinderkultur in Thurnau sich weiter vergrößert. Sie habe die Vision eines Kinderkulturbandes, das sich durch Oberfranken zieht: Mit mehreren Spielorten und mit Kindern, die über die Jahre hinweg Kunst und Kultur als selbstverständlich in ihrem Leben wahrnehmen.