Sendemast in Schwarzach: "Die Leute sind besorgt"
Autor: Jürgen Gärtner
Schwarzach bei Kulmbach, Mittwoch, 27. Februar 2019
Gegen die Pläne der Telekom, in Schwarzach eine Anlage zu errichten, hat sich Widerstand formiert.
Ja, ihnen sei schon klar, dass jeder ein Handy in der Tasche hat und den Mobilfunk nutzt. Aber den Mobilfunkmast in Schwarzach lehnen Peter Schütz und Oliver Friedrich dennoch ab. Ihr Ziel ist es, einen anderen, besseren Standort für den von der Telekom geplanten Mast zu finden. Einen Platz, an dem die Netzabdeckung gegeben, aber die Strahlenbelastung möglichst gering ist. Diesen Standort sollten Gutachter ermitteln.
Das Thema ist Dorfgespräch
Peter Schütz, dessen Haus sich direkt neben dem vorgesehenen Standort befindet, hat sich bereits mit Schreiben an Bürgermeister Robert Bosch (CSU) und die Gemeinderäte gewandt und die Bedenken der Bevölkerung wegen des 36 Meter hohen Masts verdeutlicht. "Das Thema ist das Dorfgespräch, die Leute sind besorgt", sagt er.
Ziel: andere Standorte finden
In seinem Schreiben bittet er die Kommunalpolitiker ("Die waren von dem Bauantrag genauso überrascht wie wir"), ein Dialogverfahren mit der Deutschen Funkturm zu eröffnen. Die hat den Bauantrag gestellt. Ziel: andere Standorte außerhalb des Ortes finden und die Immissionen minimieren - bei gutem Empfang. Das habe beispielsweise die Gemeinde Altenkunstadt so gemacht.
Ferner verweist Schütz auf den mangelnden Grenzabstand und auf die Auswirkungen auf das Ortsbild. "Der Mast ist höher als die Kirche."
Andere Anlagen optimieren
Oliver Friedrich ist Sprecher der von besorgten Bürgern ins Leben gerufenen Initiative "Mensch und Mobilfunk - Aufklärung und Fürsorge". Man wolle sachlich und konstruktiv diskutieren, um eine Lösung zu finden. "Wir sind keine Mobilfunkkritiker, schließlich nutzen wir alle die Technik", betont er.
Vielmehr wolle man das Thema von mehreren Blickwinkeln beleuchten und Denkanstöße geben. Vielleicht könnten Alternativstandorte gefunden und andere Anlagen so optimiert werden, "dass auch so eine gute Netzabdeckung gewährleistet ist".
Für 19. März hat die Gemeinde eine Infoveranstaltung anberaumt. Rede und Antwort stehen laut Bürgermeister Bosch dabei Vertreter der Telekom, des Gesundheitsamts, des Landesamts für Umwelt und des Landratsamts (siehe Infokasten).