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Schweres Gerät am Pressecker Kindergarten


Autor: Sonny Adam

Presseck, Donnerstag, 18. Juli 2013

Die Demontagearbeiten an der Pressecker Kindertagesstätte sind in vollem Gange. Die Erweiterung um eine Krippe, die mit einem kompletten Umbau der Einrichtung verbunden ist, kostet mehr als eine Million Euro.
Komplett umgebaut wird derzeit der Pressecker Kindergarten.Dort entsteht eine Krippe mit zwölf Plätzen. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf über eine Million Euro. Fotos: Sonja Adam


Die Kindergartenkinder aus Presseck gehen jetzt alle zur Schule. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn ihre Tagesstätte, die schon lange saniert werden sollte, bekommt jetzt eine Krippe mit zwölf Plätzen. Die Kosten betragen mehr als eine Million Euro.

Die ersten schweren Baugeräte sind bereits im Einsatz, deshalb sind die Mädchen und Jungen ausquartiert worden. Der neue Gebäudetrakt, der einen Flur mit Sanitärbereich für die Kinder beinhalten soll sowie einen Krippen-Speiseraum und einen Ruheraum wird sich direkt an das Gebäude anschließen. Aus den Gruppenräumen im Erdgeschoss wird ein großzügiger Wartebereich mit Garderobe, Abstellplätzen für Kinderwagen und einem Krippenraum.

Das Büro der Kindergartenleitung wird im Erdgeschoss untergebracht, und die Kindergartenkinder werden ins Obergeschoss ausquartiert, erklärt Leiterin Ute Böhm die Planungen.

Doch braucht Presseck wirklich eine Krippe? Ute Böhm lacht. Denn schon jetzt sind in den altersmäßig gemischten Gruppen zehn Kinder unter drei Jahren integriert. "Wir haben deshalb sechs Betreuer - eben wegen der Vielzahl der unter Dreijährigen", erklärt sie. In den künftig zwölf Krippenplätzen werden nicht erst Kinder ab einem Jahr betreut. "Wir wollen bereits Kinder ab einem Alter von sechs Monaten aufnehmen", sagt Ute Böhm, die darauf verweist, dass der Trend hin zu einer immer früheren Betreuung geht. "Das sind nicht nur Eltern, die berufstätig sind oder sein wollen, es ist einfach so, dass man Kinder früher in den Kindergarten oder in die Krippe schickt, damit sie Kontakt mit Gleichaltrigen haben."

Eigentlich ist die Krippe, die gerade entsteht, schon jetzt voll. "Der Bedarf ist da. Wir haben derzeit nur fünf Vorschulkinder", sagt Ute Böhm und zeigt, dass sich bereits zehn Mädchen und Jungen unter drei Jahren bestens in die Kindergartengemeinschaft eingefügt haben.

Während die Baufirma Hollweg bereits Besitz von dem alten Kindergartengebäude ergriffen hat und die Bagger ihres Amtes walten lässt, haben die Kindergarten- und Krippenkinder in der Schule ihren Spaß - obwohl alles ein Provisorium ist. In die Schule wurde eine extra gesicherte Eingangstür eingebaut. Die Eltern haben die Klassenzimmer kindergartengerecht aufgepeppt. Der Garten wurde mit einem Sandkasten ausgestattet und eingezäunt. Und sogar die ganz Kleinen kommen auf ihre Kosten. Zwar sind die Waschbecken in der Schule ein bisschen zu hoch, doch Zähne werden trotzdem geputzt. Die Kleinen steigen einfach auf einen Schemel. Und sie zeigen jedem stolz ihr neues Reich.

"Das ist ja alles nur vorübergehend. Wir wollen schon im April 2014 in die neuen Räumlichkeiten einziehen", kündigt Ute Böhm an und freut sich, dass sich nach vielen Jahren des Hoffens und Bangens nun etwas tut.
Möglich ist die gigantische Umbaumaßnahme nur, weil die staatlichen Zuschüsse für einen Krippenneubau immens sind und die evangelische Kirche und die politische Gemeinde an einem Strang ziehen. "Die Eltern haben beim Provisorium so viel in Eigenleistung gemacht. Das war eine tolle Sache", lobt die Kindergartenleiterin.
Bislang sind die Kindergartenkinder in zwei Gruppen aufgeteilt, die Schulkinder werden nachmittags im Paul-Gerhardt-Haus betreut. "Wir hoffen ja, dass wir in Zukunft die Hausaufgabenbetreuung auch mit in unsere Räume verlagern können", gibt Ute Böhm Auskunft über die Zukunftspläne.

Die Betreuungszeiten indes bleiben gleich. Täglich ist die Kindertagesstätte von 7 bis 16.30 Uhr, freitags von 7 bis 12.30 Uhr geöffnet.