Schweinehund weiß, was er will
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Sonntag, 29. Januar 2017
Der Wille ist da. Aber manchmal ist er einfach zu schwach. Kennen Sie das? Unsere Autorin kämpft mit dem inneren Schweinehund. Und manchmal verliert sie...
Der Wecker klingelt, und ich bin sofort hellwach, springe motiviert aus dem Bett direkt in die bereitstehenden Laufschuhe, und genieße einen erfrischenden Morgenlauf in der Natur. So viel Enthusiasmus macht Ihnen Angst oder ist Ihnen zumindest suspekt? Mir auch. Und nein: Das ist nicht mein üblicher Tagesablauf.
Mein innerer Schweinehund ist nämlich ein knurrendes, hinterlistiges und an eisig kalten Wintertagen extrem übellauniges Ungeheuer, das mich bleischwer ans Bett nagelt. Die abends gefassten Vorsätze hinsichtlich des Frühsports sind im Morgengrauen nur noch sehr verschwommen zu erkennen.
Das kann schließlich nicht gesund sein, bei dem Wetter draußen rumzurennen! Noch mal rumdrehen, während der kalte Wind ums Haus pfeift, und dann vor der Arbeit gemütlich einen Kaffee trinken - das erscheint heute doch als die eindeutig bessere Wahl.
Mein Sport-aus-Herzensgrund-verabscheuender Mann ist hochzufrieden mit meiner Entscheidung. An Nicht-Lauftagen steigt die Wahrscheinlichkeit, dass ich den Cappuccino mache und sogar ans Bett bringe: "Laufen kannst Du ja morgen früh noch." Stimmt. Vorausgesetzt, ich schaffe es, mich ganz leise am schlafenden Schweinehund vorbeizuschleichen...