Schwarzwild verursacht im Landkreis Kulmbach hohe Schäden
Autor: Stephan Herbert Fuchs
Kulmbach, Donnerstag, 14. Februar 2019
Die Schäden durch Schwarzwild im Kreis Kulmbach werden einer aktuellen Erhebung zufolge auf weit über 300 000 Euro beziffert.
Diese Zahl hat Burkhard Hartmann aus Lindau, Kreisvorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Jagdgenossenschaften im Bauernverband, genannt. Bei der Jahresversammlung sprach er von exakt 1753 Wildschweinen, die im Jagdjahr 2017/2018 erlegt worden seien. Das sei fast ein Drittel mehr als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres.
Jagdschutzgesetz geändert
Der Großteil der Schäden sei dabei nicht beglichen worden. Nur gut 41 000 Euro seien amtlich bestätigt, das heißt durch einen Gutachter festgestellt worden. Schäden von rund 76 000 seien durch eine gütliche Einigung zwischen Jäger und Landwirt beglichen worden. Auf den restlichen Schäden seien die Bauern sitzengeblieben.
Der Vorsitzende begrüßte die vor knapp eine Jahr in Kraft getretene Änderung des Jagdschutzgesetzes, nach der Schwarzwild ganzjährig bejagt werden darf. Lediglich führende Bachen seien zu schonen.
Schweinpest kommt näher
Hintergrund für die Gesetzesänderung sei das massive Auftreten der afrikanischen Schweinepest in einigen europäischen Ländern gewesen. Nach dem aktuellen Vorkommen in Belgien gingen Fachleute mittlerweile davon aus, dass es nur noch eine Frage der Zeit sei, bis auch in Deutschland der erste Fall auftritt.
Trotz der Gesetzesänderung sei allerdings eine Trendwende bei der massiven Zunahme von Wildschweinen noch nicht in Sicht, so der Experte.
In Mittelpunkt der Jahresversammlung stand die Vorstellung des forstlichen Gutachtens zur Situation der Waldverjüngung im Landkreis durch Michael Schmidt, den neuen Bereichsleiter Forsten am Amt für Landwirtschaft in Kulmbach. Dieses sogenannte Wildverbissgutachten wird alle drei Jahre mit großem Aufwand neu erstellt, um einen Abschussplan festzulegen und die Situation der Waldverjüngung zu erfassen. Im Landkreis Kulmbach wurden dazu 226 Verjüngungsflächen mit über 17 000 Pflanzen genauer unter die Lupe genommen.
Wald ist auf einem guten Weg
Als ein Ergebnis hielt Schmidt fest, dass sich der Wald im Landkreis ähnlich wie in ganz Bayern auf einem guten Weg hin zu stabilen Mischkulturen befindet. "Wir können zuversichtlich in die Zukunft blicken, wenn die Abschusszahlen weiterhin so eingehalten werden", sagte er.