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Schülerzahlen im Landkreis Kulmbach sind im freien Fall


Autor: Werner Reißaus

Kulmbach, Donnerstag, 25. Oktober 2018

Nur am beruflichen Schulzentrum Kulmbach ist die Entwicklung der Schülerzahlen nach wie vor erfreulich. Ansonsten geht es rapide bergab.
Die Schülerzahlen an den weiterführenden Schulen des Landkreises Kulmbach gehen weiter zurück. Symbolfoto: Ralf Hirschberger/dpa


Die Schülerzahlen an den Schulen in der Sachaufwandsträgerschaft des Landkreises sind nur am beruflichen Schulzentrum konstant. Wie Sachgebietsleiter Achim Geyer in der gestrigen Sitzung des Schul- und Sozialausschusses berichtete, gebe es an den anderen weiterführenden Einrichtungen seit Jahren eine klare Tendenz: nach unten.

Sie seien ein Abbild der Geburtenzahlen der letzten Jahre, die ebenfalls konstant zurückgehen, so Geyer. Drastisch sei die Entwicklung an den Mittelschulen, der Realschule und an den beiden Gymnasien in Kulmbach. Als absolut erfreulich bezeichnete er dagegen die Zahlen am beruflichen Schulzentrum: "Sie sind stabil, das liegt am positiven Mix der unterrichtenden Berufen."

Weniger Berufskraftfahrer

Landrat Klaus Peter Söllner pflichtete bei: "Die Zahlen sind sehr positiv. Wenn man sie im Kontex mit anderen Berufsschulen in Oberfranken sieht, dann sind sie sogar herausragend." Lediglich beim Ausbildungsberuf "Berufskraftfahrer" beobachte man einen Rückgang.

Hier brachte Klaus Peter Söllner die Frage vieler Besucher der Ausbildungsmesse in die Diskussion: "Was ist in 15 Jahren mit dem autonomen Fahren?"

An den Fachschulen des Landkreises wirkt sich Geyer zufolge die Wirtschaftslage aus. So könne man seit vielen Jahren bei den Heizungstechnikern keine neue Klasse bilden.

In ein absolutes Tief sei die Wirtschaftsschule Neuenmarkt gerutscht, denn nach 80 Schülern im Jahr 2016/17 sei man jetzt bei 48 angelangt. Man habe keine neue siebte Eingangsklasse bilden können.

Keinen Einfluss auf Klassenstärke

Veit Pöhlmann (FDP) verwies darauf, dass nach den zahlreichen Schulbaumaßnahmen der Wunsch nach kleineren Klassen aufgekommen sei. Hier machte der Landrat deutlich, dass die Klassenbildung Sache des Kultusministeriums ist: "Darauf hat der Landkreis keinen Einfluss, wir können nicht die Klassenstärke definieren."

Pöhlmann prognostizierte, dass die Schülerzahlen in den weiterführenden Schulen weiter absinken werde. Man habe zwar die baulichen Voraussetzungen für kleinere Klassen geschaffen, aber es fehle am politischen Willen, dafür auch mehr Lehrkräfte bereitzustellen.

Doris Leithner-Bisani (CSU) widersprach in gewisser Weise: "Die Klassenstärken am Caspar-Vischer-Gymnasium sind so niedrig wie noch nie!"