Schüler mögen es bunt statt blau
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Donnerstag, 26. März 2015
180 Jugendliche der Kulmbacher Carl-von-Linde-Realschule malen im Unterricht Plakate gegen Alkoholmissbrauch. Sie beteiligen sich an einer DAK-Kampagne.
Alkohol bricht dir das Herz und zerstört, was dir im Leben wichtig ist. Das ist die Botschaft eines Plakats, dass Angelina und Nico Vießmann gemeinsam mit Magdalena Hilpert gestaltet haben. Die Siebtklässler der Carl-von-Linde-Realschule möchten mit ihrem Entwurf die Jury des DAK-Bundeswettbewerbs "Bunt statt blau" überzeugen.
Alle ihre Mitschüler aus den siebten Klassen machen ebenfalls mit, denn die Aktion ist Teil des Biologie-Unterrichts. "Das Thema Alkoholmissbrauch passt gut in die Gesundheitserziehung", sagt Biologielehrer Benjamin Probst, der auch Suchtbeauftragter der Realschule ist: "Es geht darum, ohne erhobenen Zeigefinger den verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper zu lernen und zu erkennen, wie Alkohol auf den Organismus wirkt."
Dass das Thema aktuell ist, zeigt die Statistik. Bundesweit kommen jährlich rund 26 000 Kinder und Jugendliche nach dem Rauschtrinken in eine Klinik.
Eigene Ideen in Szene setzen
Kunst gegen Komasaufen - für Lehrer Benjamin Probst ist die Initiative der DAK ein guter Einstieg in das Thema, und der Eifer, den die Schüler bei der Gestaltung ihrer Plakate an den Tag legen, zeigen, dass sie sich ernsthaft mit dem Problem beschäftigen. Ein Hingucker soll jedes Plakat am Ende sein, denn die Schüler möchten gerne einen der ausgeschriebenen Preise gewinnen. Vor zwei Jahren haben das die Realschülern schon einmal geschafft: Sie holten den zweiten Platz in der Landeswertung.
Sehr gut gelungen ist die Umsetzung des Themas diesmal Lena Hoffmann und Conni Jaschke mit ihrem Foto-Plakat "Trau Dich und sag Nein". Auf Comic-Witz setzen Nina Nestmann, Annika Liebig und Aaron Günther mit ihrer Minion-Figur und dem Slogan "Sei schlau: Trink dich nicht blau!"
"Alkohol macht die Birne hohl", texten Lukas Heinrich, Nico Pachali und Max Greim. Sie selbst haben keine Lust, Alkohol zu trinken, und wollen sich auch von älteren Freunden nicht dazu verführen lassen. Max: "Wenn mich einer überreden will, ist er kein Freund."
Hanna Gabeli, Pia Witzgall und Lisa-Marie Pöhner haben für ihr Projekt mal nachgerechnet: Was kostet der regelmäßige Rausch? Bei Kosten von zwölf Euro am Tag, rinnen pro Jahr 4500 Euro die Kehle hinunter. "Davon kann man sich viele schöne Sachen leisten, die nicht krank machen - zum Beispiel einen tollen Urlaub."