Schüler malen Plakate gegen Alkoholmissbrauch
Autor: Dagmar Besand
Kulmbach, Dienstag, 26. März 2013
217 Schüler der Kulmbacher Carl-von-Linde-Realschule malen im Unterricht Plakate gegen den Alkoholmissbrauch und beteiligen sich damit an dem bundesweiten Wettbewerb "Bunt statt blau" der DAK.
Ein Mann steckt in einer Flasche, gefangen, ausgeschlossen vom fröhlichen Leben um ihn herum. Diese Idee hat Charlotte Göpfert bildlich in einem Plakat umgesetzt. Die 13-jährige Schülerin der Klasse 7e der Carl-von-Linde-Realschule möchte mit diesem Entwurf die Jury des DAK-Wettbewerbs "Bunt statt blau" überzeugen.
Alle ihre Mitschüler aus den siebten Klassen machen ebenfalls mit, denn die Aktion ist Teil des Biologie-Unterrichts. "Das Thema Alkoholmissbrauch passt gut in die Gesundheitserziehung", sagt Biologielehrer Benjamin Probst, der auch Suchtbeauftragter der Realschule ist: "Es geht darum, ohne erhobenen Zeigefinger den verantwortungsvollen Umgang mit dem eigenen Körper zu lernen und zu erfahren, wie Alkohol und Rauchen auf den Organismus wirken."
34 Jugendliche im Krankenhaus
Dass das Thema aktuell ist, zeigt die Statistik.
Ziel: Noch einmal ganz nach vorn
Für Lehrer Benjamin Probst ist die Initiative der DAK ein guter Einstieg in das Thema, und der Eifer und die Sorgfalt, die die Schüler bei der Gestaltung ihrer Plakatentwürfe an den Tag legen, zeigen, dass sie sich gründlich Gedanken gemacht haben.
Obendrein gibt es ein Vorbild, dem es sich nachzueifern lohnt: Letztes Jahr hat sich die Realschule das erste Mal am Wettbewerb beteiligt, und eine Schülerarbeit hat es landesweit auf Platz zwei geschafft. "Das motiviert unsere Klassen auch in diesem Jahr", freut sich Schulleiterin Monika Hild, der das Thema Suchtprävention sehr am Herzen liegt. "In der siebten, achten Klasse fängt man an, abends wegzugehen, und dann wird das Thema auch für die Eltern aktuell." Deshalb bietet die Schule am 16. April einen speziellen Themen-Elternabend mit dem Drogenkontaktbeamten der Polizei an. Hild: "Jugendliche brauchen Orientierungshilfen auf dem Weg zum Erwachsenwerden, und dabei können Eltern und Schule helfen."
"Ich entscheide selbst"
Der Wettbewerb veranlasst die Jugendlichen dazu, sich selbst Gedanken zu machen, wie sich das Thema anschaulich darstellen lässt und als Plakat zu einem Hingucker wird. Eindruck soll die Darstellung machen und den Kontrast zwischen "Bunt" und "Blau" herausstellen.
Gut gelungen ist das dem Team Stefan Mertel, Felix Lorenz, Lea Münch und Laura Arnold. Ihr Slogan: "Du hast es selbst in der Hand!" Eine Hand in Rot - als Warnfarbe - bietet eine Flasche an: "Ich entscheide selbst, ob ich zugreifen will, und ich muss nicht mittrinken, nur weil andere es tun", sagt Laura.
Einen ganz anderen Ansatz haben Mirjam Mytzka und Alis ha Pittroff gewählt. Ihr Plakat ist ein Kreuzworträtsel, auf dem positive Begriffe eines glücklichen Lebens in bunten Buchstaben prangen, während blaue Worte die Risiken und Folgeschäden des Alkoholmissbrauchs beschreiben.
Eher humoristisch gehen André Zuber, Manuel Ruppert, Nicolas Nehrig und Marc Baran das Thema an: Der Antiheld ihres Plakats ist ein blauer Schlumpf, der mit dem Auto gegen einen Baum gekracht ist. Zwei grüne Schlümpfe kommentieren den Vorfall: "Sei schlau, fahr nicht blau!"
Wettbewerb Mitmachen können Mädchen und Jungen im Alter zwischen 12 und 17 Jahren, auch Teams und Schulklassen.
Frist Einsendeschluss ist am 31. März.
Siegerehrung Die Prämierung findet durch eine Jury statt. In jedem Bundesland werden jeweils zehn Preise und ein Sonderpreis "jüngere Künstler" ermittelt. Im vergangenen Jahr hatte ein Team der Kulmbacher Realschule die Nase weit vorn und errang den zweiten Preis auf Landesebene.