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Schotter in der Neuenmarkter Kasse


Autor: Werner Reißaus

Neuenmarkt, Dienstag, 12. November 2013

Im Eisenbahnerdorf hat die Neuenmarkter Spaß Anstalt (NSA) das Kommando übernommen. Bürgermeister Siegfried Decker räumte das Rathaus und war erstaunt, als er in der Gemeindekasse nur Schotter vorfand.
Die NSA-Mitglieder Günther Zischka und Inge Peter sind enttäuscht. Es befindet sich nur blanker Schotter in der Kasse. Foto: Werner Reißaus


Nicht um 11.11 Uhr, sondern um 18.11 fand in Neuenmarkt am 11.11. der Faschingsauftakt statt. Mit einer Überraschung, gibt es in der Eisenbahnergemeinde doch jetzt auch eine "NSA".

Bürgermeister Siegfried Decker war sichtlich erleichtert, dass sich dahinter nicht die National Security Agency verbirgt, der größte Auslandsgeheimdienst der Vereinigten Staaten, sondern die Neuenmarkter Spaß-Anstalt, die unter diesem Motto die diesjährige Session durchführen wird.

Auf den Rathausschlüssel hatte es die Faschingsmafia nicht so sehr abgesehen, sondern mehr auf die Gemeindekasse. Man wollte dann auch die Kasse der Gemeindewerke, aber da sagte Decker: "Da müsst ihr zu Werkleiter Pöhlmann."

Von der Großbaustelle

"Mit dem Lachen kommt Gutes in den Menschen hinein.

Und mit Euch, liebe Faschingsfreunde, kommt das Lachen in unser Rathaus hinein", sagte Bürgermeister Decker, der den Rathausschlüssel und die Gemeindekasse gleich herausgab. Er staunte nicht schlecht, als in der Kasse statt der sonst üblichen Euro-Münzen und Geldscheine nur blanker Schotter war, der, so die NSA, von der Großbaustelle an der A70 bei Harsdorf stammt.

Decker räumte freiwillig das Rathaus und überließ der Mafia die Regierung in der Gemeinde. "Mittlerweile weiß jeder, was die Stunde geschlagen hat, wenn am 11.11. die Zeiger der Rathausuhr auf 18.11 Uhr reichen: Die Faschingsfreunde stürmen das Rathaus, sie rücken vor, um in unserem Gemeindesaal wieder die tollsten Tage einzuläuten. Damit beginnt in unserer Gemeinde wieder das Faschingsfieber", sagte er.

Decker richtete den Blick aber auch auf den Aschermittwoch. Am 5. März sei alles vorbei: "Da bekomme ich rechtzeitig vor der Wahl die Gemeindekasse und den Rathausschlüssel zurück", sagte Decker, der die Faschingsfreunde als echten Kultur- und Werbeträger der Gemeinde bezeichnete.

Anweisung: dreimal lachen

Seine letzte Anweisungen gab er Praktikantin Michaela Hugel: "Ab sofort wird täglich im Rathaus mindestens dreimal gelacht, in der Früh, am Mittag und bei Dienstende. Der Gemeinderat wird verdoppelt, weil es dort so wenig zu lachen gibt, und in der Schule wird Lachen als Unterrichtsfach eingeführt."

Der "Obernarr" der NSA, Werner Reißaus, verwies darauf, dass sich die Faschingsfreunde zur Klausur für drei Tage in Wittenberg aufhielten. Er teilte mit, dass sich zu den bisherigen Bürgermeisterkandidaten noch ein weiterer aus Italien dazugesellen wird. Der müsse aber erst noch eingebürgert werden. Die Faschingsveranstaltungen finden am Samstag, 1. Februar, und Samstag, 8. Februar, im Gemeindesaal statt.