Sanspareil Gruppe: Die Hausaufgaben nicht gemacht
Autor: Sonja Adam
Wonsees, Sonntag, 04. August 2019
Der Zweckverband der Sanspareil Gruppe musste zur Wasserversorgungen einen Spontanhaushalt auf den Weg bringen. Viele Fragen bleiben offen.
Ein wahres Kunststück hatte Kommunalberater Arno Bitterwolf bei der jüngsten Sitzung des Zweckverbandes zur Wasserversorgung der Sanspareil Gruppe zu bewerkstelligen. Er sollte den Mitgliedern des Zweckverbandes eine Haushaltssatzung vorlegen, ohne vorher Details über die politische Marschrichtung zu kennen. "Die Kardinalfrage ist, ob bereits 2019 Verbesserungsbeiträge von den Bürgern erhoben werden sollen. Unbekannt sind außerdem die Zuschusshöhe für Investitionen", machte Bitterwolf klar. Keine Kenntnis hatte der Experte außerdem darüber, ob die Härtefallregelung für den Zweckverband greifen würde.
Dass die Bürger zusätzlich zur Kasse gebeten werden undmit höheren Kosten für ihr Trinkwasser rechnen müssen, steht schon seit mindestens zwei Jahren fest. Unklar ist allerdings noch, wann und in welcher Höhe sie zur Kasse gebeten werden.
In der Sitzung konnte Ingenieur Alexander Dürrschmidt immerhin einige Fragen klären. Dürrschmidt konzipiert die Investitionen und konnte schon jetzt bestätigen, dass die Härtefallregelung für den Zweckverband wohl greifen wird. So ist mit Zuschüssen zu rechnen.
Erhöhung in drei Schritten?
"Wir wollten in diesem Jahr eigentlich keine Beiträge mehr erheben. Es ist nicht gut, wenn wir vor Weihnachten noch Beitragsrechnungen rausschicken", sagte Pfändner. Wenige Minuten später plädierte er allerdings dafür, dass man die Verbesserungsbeiträge auf drei Raten splitten solle: Möglich wäre eine Stückelung auf 25 Prozent, fünfzig Prozent und weitere 25 Prozent. Doch ein Beschluss blieb aus.
Vorsitzender Günther Pfändner ist noch bis Ende April 2020 im Amt. Bis zu diesem Zeitpunkt wird wohl nicht mehr viel passieren, sagte er selbst. Denn Ausschreibungen seien bislang nicht erfolgt. "Wie dürfen doch froh sein, wenn wir überhaupt eine Baufirma bekommen", erklärte Pfändner.
Investitionen in Millionenhöhe
Tatsächlich steht der Zweckverband für die Ertüchtigung der Betriebsanlagen und der technischen Anlagen vor Mega-Investitionen in Millionenhöhe. Noch in diesem Jahr sollten die Hochbehälter Wonsees und Schirradorf saniert werden. Inklusive Stromanschluss würde das 520 000 Euro kosten. Doch diese Maßnahmen können wohl nicht mehr umgesetzt werden, müssen auf das nächste Jahr verschoben werden.
Der Ingenieur hat weitere Investitionen in Höhe von 1,142 Millionen Euro in die Leitungssanierungen in Lochau und Tannfeld, in die Sanierung der Hochbehälter Gelbsreuth, Großenhül sowie in die Sanierung des Pumpwerkes und der Pumpen geplant. Und im Jahr darauf fallen dann weitere Sanierungen für mehr als 1,3 Millionen Euro an. Insgesamt sollen fast drei weitere Millionen Euro in die Instandsetzung investiert werden.