Sanierung der Schultoiletten wird Gemeinschaftsprojekt
Autor: Sonny Adam
Neudrossenfeld, Donnerstag, 18. Juni 2015
Die sanitären Anlagen in der Neudrossenfelder Schule sind nicht mehr neu, doch funktionsfähig. Jetzt will Rektorin Anja Buchdrucker mit der Gemeinde, Schülern, Förderverein und Eltern ein Konzept für "freundlichere" Toiletten entwickeln. Deren Zustand war in der Gemeinderatssitzung moniert worden.
Auf dem Boden sind grau-beige gesprenkelte, Fliesen verlegt. An den Wänden prangen kleinformatige weiße Fliesen - bis unter die Decke. "Schön sind unsere Toilettenanlagen nicht. Sie sind eben schon alt", sagt die Rektorin der Neudrossenfelder Schule Anja Buchdrucker. Sie reagiert auf die Sitzung des Gemeinderats, in der die FuG eine Generalsanierung der sanitären Anlagen beantragte. Deren sofortige Umsetzung hatte Harald Kull gefordert, der von einer "enormen Geruchsbelästigung" sprach.
Kein dringender Handlungsbedarf
Im Handwaschbereich der Toiletten haben Schüler schon Bilderrahmen mit lustigen Comics und witzigen Sprüchen aufgehängt. "Wenn wir an den Toiletten etwas machen, dann brauchen wir ein Gesamtkonzept", sagt Anja Buchdrucker. Der Leiterin der Jacob-Ellrodt-Schule schwebt vor, dass Schüler, Lehrer, Eltern, Beiräte und Förderverein gemeinsam ein Projekt "Toilettenanlage" ins Leben rufen. "Es ist nicht so, dass jetzt ganz dringend Handlungsbedarf besteht. Die Toiletten sind funktionsfähig. Sie sind nicht anders wie in anderen Schulen." Natürlich kommt es auch in Neudrossenfeld vor, dass hin und wieder ein WC-Sitz kaputt geht. "Aber so etwas wird immer ersetzt. Das ist überhaupt keine Frage", sagt die Schulleiterin.
Doch was ist dann dran an Vorwürfen, denen zufolge die Schüler nicht auf die Toiletten gehen wollen und deshalb sogar den ganzen Tag nichts trinken, bloß, um nicht zu "müssen"?
"Das kann es schon mal vereinzelt geben - vor allem bei Grundschülern. Manche mögen es nicht, wenn nebenan noch jemand auf der Toilette ist", kennt Anja Buchdrucker das Problem. Doch es gibt auch die anderen: Denn die älteren Schüler müssen - wie in vielen anderen Schulen auch - manchmal regelrecht aus der Toilette gezogen werden, weil sie lieber dort "abhängen" als in die Pause zu gehen. "Wir haben auch keine Geruchsprobleme. Es wird jeden Tag geputzt, und wir haben auch mit Putzmitteln experimentiert. Aber es ist eigentlich bei uns genau so wie in allen anderen Schulen auch", sagt Buchdrucker.
Die Rektorin würde nichts übers Knie brechen, sondern wünscht sich, dass ein Gesamtkonzept erstellt wird. Auch die Eltern würde sie gerne mit ins Boot nehmen.
Bürgermeister Harald Hübner (CSU) bestätigt, dass Gemeinde und Schule Hand in Hand gehen wollen. "Wir haben bei der Gestaltung des Pausenhofs sehr gute Erfahrungen mit der Zusammenarbeit gemacht und würden das gerne auch bei Verbesserungsmaßnahmen an der Toilette so machen", sagt Hübner. Er betont aber, dass die Maßnahme erst ganz normal im Haushalt eingeplant werden soll.
Fachmann gibt Urteil ab
In den nächsten Wochen wird ein Fachmann beurteilen, welche Arbeiten erledigt werden müssen", erklärt der Bürgermeister. Bei einer Sanierung ist auch zu überlegen, ob Leitungen erneuert werden müssen. "Auf jeden Fall können wir mithelfen. Wir können Manpower beisteuern", sagt Anja Buchdrucker.
Viel gewonnen wäre bei der Gestaltung der Toilettenanlagen schon durch Farbakzente, glaubt die Rektorin. "Dass man weiß bis unter die Decke fliest, das ist halt optisch nicht mehr zeitgemäß. Aber es ist bei uns nicht eklig", betont Buchdrucker.
Farbe würde Akzente setzen
"Man sollte die Toilettenanlage und den Zustand auch nicht dramatisieren", findet Bürgermeister Harald Hübner. Allerdings ist auch das Gemeindeoberhaupt davon überzeugt, dass mit Farbakzenten schon eine deutliche Verbesserung erzielt werden kann - durch ein gemeinsames Projekt.