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Sanierung der Nordeck steht bevor


Autor: Sonny Adam

Stadtsteinach, Montag, 21. Juli 2014

Das Hochplateau der Burgruine Nordeck bei Stadtsteinach soll wieder begehbar werden. Mit dem Gerüstbau haben jetzt die Arbeiten begonnen. Bis Ende des Jahres soll die Sanierung abgeschlossen sein.
Jetzt geht's los, freuen sich Förster Albin Schmidt (vorne) und der Stadtsteinacher Bürgermeister Roland Wolfrum. In dieser Woche wird das Gerüst gestellt, nächste Woche wird die Burgruine ihren Wintermantel los, und die Sanierung kann beginnen. Foto: Sonja Adam


Die Temperaturen sind schon lange sommerlich, jetzt wird auch die Burgruine Nordeck ihren Wintermantel los. Endlich. "Wir haben noch einige Gutachten und Genehmigungen einholen müssen, deshalb fangen wir erst jetzt mit der Sanierung an", sagt Fritz Maier vom Forstbetrieb Nordhalben und ist froh, dass nun Bewegung in die seit langem geplante Sanierung kommt.
Derzeit hievt der Kranausleger namens Manitou tonnenweise schwere Gerüststangen und anderes Zubehör auf das Hochplateau. Gerüstbauer Roberto Frankenstein und sein Team sortieren Stangen, Platten, Haken und Schrauben und was man sonst noch so braucht. Sie montieren die Korsettstangen, die im Herbst rund um die Burgruine aufgestellt wurden, wieder ab und ersetzen sie durch das professionelle Gerüst.
Eine erste Aufregung gab es beim Gerüstbau auch schon. Denn in den Mauerfugen haben sich Bienenvölker eingenistet. So wurde Imker Dieter Vogler aus Wartenfels verständigt, der die Bienen entfernen musste.
Voraussichtlich bis nächste Woche ist das Team der Gerüstbaufirma Karl aus Viereth damit beschäftigt, die Innen- und Außengerüste zu stellen. Dann beginnt ganz offiziell Bauabschnitt eins. In dieser ersten Phase dreht sich laut Fritz Maier alles darum, die Burgruine wieder standfest zu machen und die Steine zu befestigen, so dass das Hochplateau von Besuchern begangen werden kann. Bereits Mitte nächster Woche wird die Firma Preuße und Rätsch aus Weimar anrücken. Dabei handelt es sich um eine Spezialfirma, die sich mit der Sanierung solch alter Gebäudlichkeiten auskennt.
Stein für Stein werden die Experten die obere Bekränzung abtragen, anschließend werden sie mit einem Spezialmörtel wieder aufgemauert. Auch bröckelige Stellen werden gesichert und befestigt. "Wir haben ja das Problem, dass von oben Wasser ins Mauerwerk eingedrungen ist", erklärtMaier die Details.
Auch Förster Albin Schmidt aus Stadtsteinach ist wenige Tage vor seiner Pensionierung schon gespannt. "Wir wollen erreichen, dass der Turm wieder sicher ist, dass die Menschen wieder aufs Hochplateau gehen können. Das ist eigentlich schon mehr als wir tun müssten. Aber wir wollen die Ruine erhalten. Bis Herbst wird sich die Sanierung sicherlich hinziehen", sagt Maier über den Zeitplan.
Die Wanderwege von der Waldschänke aus Richtung Nordeck bleiben bis dahin gesperrt. Wegen der Sanierungsarbeiten wäre eine Begehung zu gefährlich, bittet Maier um Verständnis bei allen Wanderern und Naturfreunden. Allein der erste Bauabschnitt wird mit Kosten in Höhe von 200 000 Euro zu Buche schlagen. Diese trägt die Bayerischen Staatsforsten. Für die Wintersicherung wurden weitere 15 000 Euro ausgegeben.
Doch nicht nur die Staatsforsten freuen sich über die Sanierung, auch Bürgermeister Roland Wolfrum. Er sagte seine Schützenhilfe vor allem in ideeller Hinsicht zu. Die Nordeck ist das Wahrzeichen Stadtsteinachs und für den Tourismus wichtig, betonte er. Zudem habe er Kontakt mit der Vergabestelle der EU-Leader-Förderung aufgenommen. Wolfrum hofft, dass man mit Presseck eine "Erlebnisachse Steinachtal" initiieren könnte und hat schon mal grundsätzlich Interesse an Fördermitteln angemeldet. Ein Konzept gibt es freilich noch nicht.