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Rugendorf bekommt ein Versorgungszentrum


Autor: Matthias Beetz

Rugendorf, Donnerstag, 09. Juli 2015

Die Bauarbeiten an der Arztpraxis in Rugendorf haben offiziell begonnen. Die Kosten dafür trägt die Kommune. Weil es eine wichtige Investition für die Lebensqualität der Bürger ist, wie der Gemeinderat einstimmig betont.
Baumeister Thomas Rösch, stellvertretender Bürgermeister Fritz Rösch, Bürgermeister Ralf Holzmann, Baudirektor Anton Hepple, Jürgen Hofstetter, Ingenieur Hans Spindler und Lilla Jerzmann (von links) beim offiziellen Spatenstich.  Fotos: Matthias Beetz


Die ärztliche Versorgung der Rugendorfer Bevölkerung muss auf lange Sicht gewährleistet werden. Darüber war sich der Gemeinderat immer einig. Deshalb geht die Kommune jetzt auch in Vorleistung und errichtet am Langenbühl eine Arztpraxis, die über den Mietzins und die Vertragslaufzeit refinanziert wird. Eine gute Entscheidung, wie Anton Hepple, Chef des Amtes für ländliche Entwicklung Oberfranken in Bamberg, unmissverständlich feststellte.

Infrastruktur entscheidend

Dass die Bayerische Rundschau just am Donnerstag umfassend über den demografischen Wandel in Deutschland berichtete, bezeichnete Hepple als gute Steilvorlage für den Termin zum offiziellen Spatenstich für das Arzthaus. Denn die alles entscheidende Frage laute, wie man die Leute auf dem Land halten kann. Und dabei spiele die Infrastruktur eine tragende Rolle.

Die ärztliche Versorgung nannte er dabei in einem Atemzug mit Kindertagesstätten, Nahverkehr und Breitbandversorgung. "Sie haben bei dem Projekt jede Unterstützung verdient. Die Dorferneuerung macht es möglich, diese Strukturförderung zu geben", sagte Hepple und verwies darauf, dass seine Behörde die Mittel nur zur Verfügung stellen konnte, weil Abgeordnete wie Inge Aures (SPD) und Martin Schöffel (CSU) Fördergelder im Landtag bereitgestellt haben.

Bürgermeister Ralf Holzmann (parteilos) hatte zuvor genau diese Zielsetzung für die nicht alltägliche Investition genannt, denn "eines der notwendigen Projekte in der Gemeinde ist der nachhaltige Erhalt unserer Hausarzt-Praxis". Der Bürgermeister: "Die Baumaßnahme ist zwar keine kommunale Pflichtaufgabe, aber durch die Gewährung der staatlichen Förderung sehen wir uns auf dem richtigen Weg."

Holzmann wies darauf hin, dass die Praxis inzwischen an ihre Kapazitätsgrenzen stößt und in den bisherigen Räumen, für die das Mietverhältnis im Frühjahr 2016 endet, keine Barrierefreiheit gegeben war. Ersatz dafür im Ort war nicht zu finden. Die Kosten für die Gemeinde werden über den Mietzins und die Vertragslaufzeit refinanziert, die Mietnebenkosten zahlt der Mieter. Die Vereinbarungen wurden noch vor Baubeginn vertraglich festgelegt.

Synergieeffekte erwartet

Dass sich aus der Investition auch Synergieeffekte ergeben, unterstrich das Gemeindehaupt besonders. "Der Neubau der Arztpraxis kann in unmittelbarer Nähe zum RugenDorfladen entstehen. Zusammen mit der Filiale der Kulmbacher Bank entsteht damit ein für die Kommune wertvolles Versorgungszentrum." Und dieses Konzept habe auch das Amt für ländliche Entwicklung überzeugt.

Ärztin Lilla Jerzmann bedankte sich auch im Namen ihres Kollegen Jürgen Hofstetter für die Unterstützung und unterstrich, dass die neuen Räumlichkeiten für die Patienten viele Vorteile bringen.

Strammer Zeitplan

Der Gemeinderat hatte die Mittel für den Bau im Mai 2015 freigegeben. Um den Jahreswechsel 2015/2016 herum soll der Umzug erfolgen. Die Baukosten betragen rund 500 000 Euro. In dieser Summe beinhaltet ist die Erschließung mit Wasser und Kanal. Parkplätze rund um das Gebäude, die die Stellplatzsituation am Dorfplatz entspannen, sowie die Außenanlagen werden mit rund 100 000 Euro gerechnet. Der Zuschuss der Amtes für ländliche Entwicklung beträgt momentan 150 000 Euro.