Rugendorf als Energielieferant
Autor: Klaus Klaschka
Rugendorf, Dienstag, 08. November 2016
Die Kommune hat das Potenzial, sich nicht nur selbst zu versorgen, sondern auch noch Überschuss zu produzieren
Möglich seien 150 Prozent des Eigenbedarfs an Strom über Photovoltaik, nannte Alexander Bächer von der Energieagentur Nordbayern die Möglichkeiten, die bei den Untersuchungen im Rahmen des kommunalen Energie-Coachings für Rugendorf errechnet wurden. Derzeit werden in Rugendorf 2316 kWh an Solarstrom produziert; 6000 kW seien jedoch möglich.
Des Weiteren berichtete Bächer dem Gemeinderat über Einsparmöglichkeiten im Schulhaus und schlug weitere Verbesserungen beim Wärmenetz für Arztpraxis, Bankfiliale und Dorfladen vor. Durch Isolierung von wärmeführenden Rohren in der Arztpraxis könne man zum Beispiel bei einem Kostenaufwand von 10 Euro einen Wärmeverlust von jährlich 50 Euro verhindern, so Bächer. Aufwändiger seien jedoch die Maßnahmen, die im Schulhaus notwendig wären. Das Gebäude aus dem Jahr 1892 sei vor 65 Jahren saniert worden.
Ineffektive Heizkörper
Die Heizung aus dem Jahr 2013 sei wohl hinreichend, laufe jedoch mit zwei Heizkreisen und -pumpen auf vollen Touren. Eine einzige leistungsfähige Pumpe nach neuestem Standard würde reichen, die auch weniger Strom verbrauche als die jetzigen beiden. Ineffektiv seien auch die alten Plattenheizkörper. Die sollte man durch kleinere moderne mit Thermostaten ersetzen und auch die zum Teil frei im Raum verlegten Rohrleitungen dämmen.Auch die Beleuchtung im Schulhaus sei veraltet und zu teuer, erläuterte Alexander Bächer. Die jetzigen Leuchtstoffröhren würden je 72 Watt verbrauchen, neuere nur noch 20 Watt bei besserer Lichtausbeute.
Außerdem würden im Haus drei Boiler ständig Warmwasser mit 60 Grad vorhalten. Ob dies ständig notwendig sei, gab Bächer zu bedenken - ebenso, ob man einen relativ großen, aber fast leeren Kühlschrank brauche. Der stünde zudem auf Stufe 5, was wohl deshalb notwendig sei, weil der Kühlschrank vor einer Heizung stehe, die die Abgabe der Abwärme des Schranks verhindere. Auch die Computer sollten über abschaltbare Steckerleisten mit dem Netz verbunden werden. Auch wenn sie im Standbymodus nur wenig Strom verbrauchen, würde sich der Stromverbrauch im Lauf der Zeit doch summieren.