Rufen auch Sie Ihre Bank an, wenn es geschneit hat?
Autor: Dietmar Hofmann
Kulmbach, Dienstag, 12. März 2019
Als ich im Fernsehen einen Werbespot über eine Partner-Agentur sah, wusste ich: eine zweite Schneeschaufel muss her.
Werbung und Winter, wie passt das zusammen? Diese Frage schoss mir neulich durch den Kopf, als ich an einem Fernsehabend beim Zappen mal wieder bei einem Privatsender hängenblieb. Die erkennt man daran, dass die Spielfilme dort alle paar Minuten von Werbeblöcken unterbrochen werden, so dass sich ein 90-Minuten-Krimi schon mal auf knapp drei Stunden hinziehen kann. Weil das Leben so kurz und mir meine Zeit zu wertvoll ist, bevorzuge ich eigentlich ja die öffentlich-rechtlichen Sender - da ist alles so schön kompakt.
Wer macht den Weg frei?
Jedenfalls ging es da um irgendeinen Winterreifen - dessen Drehungen mich in Gedanken versinken ließen. Ich musste an einen Gag im Bayerischen Rundfunk denken. Karl Auer nimmt dort regelmäßig Radiohörer hoch. Einmal, nach heftigen nächtlichen Schneefällen, rief der Gute im Morgengrauen beim Hausmeister einer Münchner Raiffeisenbank an, weil die ja immer verspreche, den Weg freizumachen. Und seine Einfahrt sei total zugeweht.
Als das überrumpelte Opfer darauf verwies, dass es noch mitten in der Nacht sei und es noch schlafen wolle, konterte Karl Auer genial: Na gut, dann werde er eben bei der Citybank anrufen, denn "the City never sleeps".
Wir paar-schippen jetzt
Genau daran musste ich denken, während im Fernsehen der nächste Spot über eine Online-Partneragentur lief. Und der brachte mich auf die Idee: Ich werde mir im Baumarkt einen zweiten Schneeschieber kaufen. Beim nächsten Wintereinbruch werde ich den meiner Frau in die Hand drücken. Wir werden gemeinsam unsere Garageneinfahrt freiräumen und hoffen, dass uns ein Nachbar anspricht und fragt, was wir hier tun. Meine Antwort wäre sensationell: "Wir paar-schippen jetzt".