Renovierung macht Fortschritte
Autor: Ingrid Kohles
Mainroth, Montag, 04. Mai 2015
Die Schäden an der Holzkonstruktion der Mainrother Pfarrkirche St. Michael sind inzwischen vollständig ausgebessert. Jetzt werden die Arbeiten im Innern fortgesetzt. Die Gottesdienste müssen deshalb verlegt werden.
Mitte des vergangenen Jahres wurde an der Pfarrkirche St. Michael in Mainroth mit der Außensanierung begonnen. Bedingt durch die Schäden an den Dachkonstruktionen des Turms und des Kirchenschiffs war eine Generalsanierung dringend erforderlich.
Zutage getreten waren die Schäden, als immer wieder Abbrüche von der reich verzierten Stuckdecke ins Kirchenschiff fielen. Nach den eingehenden Voruntersuchungen im Winter 2012/2013 wurden die Schäden an der Holzkonstruktion im Turm sowie am Dachstuhl des Kirchenschiffes kartiert.
Architekt Georg Schilling hat in Zusammenarbeit mit der Kirchenstiftung eine lange Liste der Arbeiten erstellt und nach der Zusammenstellung der zu erwartenden Baukosten in Höhe von knapp einer Million Euro die erforderlichen Erlaubnis- und Förderanträge an verschiedene Institutionen gestellt. Letztendlich werden Fördermittel für die Sanierung vom Erzbischöflichen Ordinariat im Bamberg, der Oberfrankenstiftung, der bayerischen Landesstiftung, dem bayerischem Landesamt für Denkmalpflege, dem Landkreis Lichtenfels und der Stadt Burgkunstadt erwartet. Den Rest muss die Pfarrgemeinde selbst aufbringen.
Wasser und Ungeziefer
Seit fast einem Jahr ist die Pfarrkirche nun eingerüstet und mit blauen Fangschutznetzen umhüllt. Die nunmehr vollständig ausgebesserten Schäden an der Holzkonstruktion sind vor allem durch Undichtigkeiten in der Dachhaut entstanden. Die größten Schäden an der Turmhaube hatte der umlaufende Schwellenkranz, der nur noch gestückelt war und keine kraftschlüssigen Verbindungen mehr hatte. Wasser und Ungeziefer taten das Übrige. Alle morschen Holzbalken sind ersetzt, und der Turmhelm ist wieder voll funktionsfähig. Auch die Turmzier, das Zifferblatt und die Zeiger der Turmuhr strahlen nach der Neuvergoldung wieder.
Allerdings wurden während der Sanierung immer wieder Schäden sichtbar, die vorher nicht abzusehen waren. So musste wider Erwarten der komplette Dachstuhl des Langhauses wegen der total morschen Lattung abgedeckt, neu gelattet und eingedeckt werden. Das Dach über dem Chor, ursprünglich für eine leichte Schieferdeckung errichtet, war durch eine schwere Ziegeldeckung total deformiert und in sich verschoben. Hier musste die gesamte Konstruktion durch die Zimmerleute repariert und danach wieder mit Schiefer gedeckt werden.
Nach mehrmonatiger Bauzeit sind die Turm- und Dachsanierung weitestgehend abgeschlossen. Allerdings bleibt das Gerüst noch bis zur Restaurierung der Sandsteinfassade im Herbst stehen.
Malereien und Stuckarbeiten
In dieser Woche beginnt die Generalsanierung des Innenraumes, der Malereien und Stuckarbeiten aufweist und zum letzten Mal 1986/1987 restauriert wurde. Es müssen alle Wand- und Deckenflächen gesäubert, der Stuck muss ausgebessert und die Rissbildungen überarbeitet werden. Die gesamte elektrische Installation, die Bankheizung und die Kirchenbeleuchtung stehen auf dem Arbeitsplan. Schlussendlich steht eine Generalüberholung der Kirchenorgel an.
Außerdem wird das gesamte Kirchengestühl ausgebaut und zwischengelagert. Danach erfolgt die Einrüstung des Innenraums. Ab sofort finden alle Gottesdienste im Jugendhaus St. Heinrich statt.