Renaissance für das Kulmbacher "Nash"?
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Freitag, 31. August 2018
Das Lokal im Kressenstein ist seit zwei Jahren geschlossen. Nun steht laut Cineplex-Inhaber Michael Thomas die Chance gut, dass es weitergeht.
Im September werden es genau zwei Jahre, seit das "Nash" im Kressenstein seine Pforten geschlossen hat. Wo einst in der gut frequentierten Gastronomie unmittelbar neben dem Kulmbacher "Cineplex" amerikanische Speisen wie Burger, Steaks und Spare-Ribs sowie diverse Nudelgerichte serviert wurden, sind die Räume seit geraumer Zeit verwaist, die Gespräche über Gott und die Welt verstummt, lagern nur noch Utensilien aus dem Kino.
Einige Interessenten
Das aber könnte sich ändern. Jüngst vermeldete Radio Plassenburg, dass es einen "starken Interessenten" für eine Neueröffnung des "America Diner" gibt. Michael Thomas (65) aus Bayreuth, Geschäftsführer der Thomas Filmtheater GmbH, zu der das Kulmbacher Kino gehört, bestätigte gegenüber der BR Gespräche. "Ja, bei mir haben sich einige Interessenten vorgestellt. Es ist noch nichts spruchreif, aber es könnte sich ein Bewerber, sagen wir mal, herauskristallisieren."
"Wir geben es nicht jedem!"
Über einen möglichen Termin zur Wiedereröffnung hält sich der 65-Jährige bedeckt - ebenso darüber, wer sein Favorit ist. "Nur so viel: Es ist jemand aus der Region, und er kommt aus der Gastronomie-Branche. Fest steht: Wir würden uns sehr freuen, wenn es klappt - aber wir geben es auch nicht jedem", sagt Thomas. Der Erfolg des Kinos sei davon unberührt.
Fließend in den Betrieb einsteigen
Wie das Konzept aussieht? "Das liegt auch im Ermessen des neuen Pächters. Ich bin da relativ offen, es muss freilich stichhaltig und nachvollziehbar sein. Wenn es ein Lokal bleibt, ist mir wichtig, dass es lebendig weitergeführt wird. Der Betreffende hat jedenfalls den Vorteil, sozusagen fließend in den Betrieb einsteigen zu können."
Küche und Sanitäranlagen sind vorhanden, "ein paar Umbauten werden aber sicher nötig sein", sagt Thomas und ergänzt: "Der Standort ist sehr gut und wird von den Kulmbachern angenommen. Und wenn erst noch die Studenten kommen..."
Sie hielten zehn Jahre durch
Die bis dato letzten Pächter des "Nash" waren die Eheleute Caro und Mario Krause. Sie hatten den Betrieb seit 2006 geführt, dem Jahr des Kinoumbaus; 2003 war das Lichtspieltheater zur Cineplex-Gruppe gekommen (siehe Infobox). Zehn Jahre führten die Krauses das Restaurant. Das "Nash" entwickelte sich zu einem beliebten Szene-Lokal nicht nur bei Cineasten, war mittags und auch abends stets gut besucht. Die Bewertungen von Speisen und Service in den sozialen Netzwerken beispielsweise waren überwiegend positiv; wer einen (Sitz-)Platz wollte, der musste nicht selten reservieren.
Insofern war auch Michael Thomas glücklich, die Krauses als Partner zu haben. "Sie waren innovativ und zuverlässig - wir hätten gerne mit ihnen weitergemacht und den Mietvertrag verlängert."