Raritäten in Kulmbach: Wie der Toaster unsere Kultur prägte
Autor: Stephan Stöckel
Kulmbach, Sonntag, 16. Dezember 2018
Eine Ausstellung der Museen im Kulmbacher Mönchshof zeigt erstaunliche Erfindungen zwischen Brotwende-Rutsche und Toast-Karussell.
Ein frischer Brötchenduft liegt in der Luft - ein Toaster mit Aufsatz macht es möglich und erspart den Gang zum Bäcker. Den elektronischen Brotröstern ist derzeit eine Ausstellung im Bayerischen Bäckereimuseum gewidmet. Sie wurde gestern im Rahmen des Tages der offenen Tür, zu dem die Museen im Mönchshof anlässlich des Blaicher Weihnachtsmarktes geladen hatten, eröffnet.
Das Bäckereimuseum feierte zudem sein zehnjähriges Bestehen. Aus diesem Grund sprach man einen ganz besonderen Toast auf das Geburtstagskind aus.
"Die Toaster haben die Esskultur in Deutschland verändert. Sie tragen nahezu täglich dazu bei, unser Leben ein Stück weit bequemer zu machen", sagte Museumskuratorin Thea Hirschkorn bei der Vernissage.
Insgesamt zwölf Geräte aus der Zeit zwischen 1930 und 1970 sind in einer Vitrine zur Schau gestellt. Der Münchner Sammler Alfred Schwarz hat seine Schätze dem Bayerischen Bäckereimuseum überlassen.
Ein Spiegel des Fortschritts
Für Hirschkorn, die von Beruf Volkskundlerin ist, spiegelt sich in der Ausstellung nicht nur der bereits genannte Wandel in der Esskultur wider, sondern auch der technische Fortschritt und gesellschaftliche Umwälzungen. "Toaster, die es seit Anfang des 20. Jahrhundertes gibt, waren zunächst ein Prestigeobjekt für die gehobenen Schichten", erklärte die Expertin.
Zu den Exponaten zählt unter anderem ein origineller Karrusselltoaster, bei dem sich die Drahtkörbe mit Schwung um die eigene Achse drehen. Im Einstecktoaster muss der Benutzer mit flinken Fingern die Brotscheiben wenden.
Klapptoaster halten das Brot fest, und im Wendetoaster gleitet die Scheibe beim Öffnen über die Brotwenderutsche in die richtige Position.