Randale in Kulmbach - Anwohnern der Basteigasse reicht's
Autor: Sonny Adam
Kulmbach, Freitag, 22. August 2014
Immer wieder kommt es am Parkhaus in der Kulmbacher Basteigasse zu Ruhestörungen und Sachbeschädigungen. In dieser Woche hat ein Papierkorb gebrannt. Die Anwohner haben die Nase voll und fordern einen Rückbau des dortigen Pavillons.
Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer: In der kleinen Grünzone hinter dem Parkhaus Basteigasse ist es einmal mehr zu einer Sachbeschädigung gekommen. Die Anwohner stehen in Grüppchen auf der Straße und berichten von ihren Bobachtungen.
Eines wird schnell deutlich: Sie haben die Nase gstrichen voll von den nächtlichen Störungen. Ständig werden sie durch feiernde Jugendliche genervt, ständig ist irgend etwas los - so empfinden es die Bewohnere.
"Die haben schon einen Tisch angezündet, jetzt hat ein Papierkorb gebrannt. Wir möchten uns gar nicht vorstellen, was als nächstes passiert - da ist ein Parkhaus Tiefgarage mit Autos", so ein Anwohner, der namentlich nicht genannt werden möchte. Er wurde in dieser Woche - kurz nach 19.30 Uhr - durch beißenden Geruch und heftige Qualmentwicklung auf den Brand des Papierkorbs aufmerksam. Er verständigte auch Polizei und Feuerwehr.
Klipp und klar fordert der Mann jetzt den Rückbau des Pavillons. Gegen den Spielplatz und die "Hundewiese" habe man keinerlei Einwände, doch der Pavillon lade geradezu zu nächtlichen Gelagen ein, sagt er.
Die Kulmbacher Polizei bestätigt, dass ein Papierkorb niedergebrannt ist. "Aber man weiß nicht, warum. Da kann genauso gut eine glimmende Kippe den Inhalt entzündet haben", stellt der stellvertretende Inspektionsleiter Reinhard Eber fest. Er hält die Befürchtungen der Anwohner für übertrieben: "Es ist weit hergeholt, von einem brennenden Mülleimer auf brennende Autos zu schließen." In letzter Zeit sei es in dem Bereich eigentlich sehr ruhig gewesen. "Und wir haben dort sensible Anwohner, die uns früh verständigen, wenn etwas los ist."
Zudem kenne die Polizei die Problematik und zeige starke Präsenz. Die Polizei wisse, dass sich nicht nur im Pavillon, sondern auch im Parkhaus selbst immer wieder Jugendliche treffen. Schmierereien, herumliegende Kippen und Zigarettenpackungen sowie Scherben zeugen davon.
"Man muss aber auch sehen, dass der Pavillon dort gebaut worden ist, damit sich jemand hinsetzen kann - auch Jugendliche. Alkohol dürfen sie nicht trinken, denn außerhalb von Freischankflächen ist dies verboten. Das wird auch kontrolliert", so Reinhard Eber.
Tatsächlich treffen wir einige Jugendliche an, die sich jeden Abend im Pavillon treffen. Sie wollen nicht mit dem brennenden Papierkorb in Verbindung gebracht werden. "Das ist schon scheiße, jetzt können wir nichts mehr wegwerfen", sagt ein Junge. Die Kids haben Wasser, Energydrinks und ein Päckchen Gummibärchen dabei. Keinen Alkohol. Sie hängen im Pavillon einfach ein bisschen ab - Chillen heißt das heute.
Es ist nicht laut, die jungen Leute reden ganz normal in Zimmerlautstärke. Keiner von ihnen hat etwas von dem brennenden Papierkorb mitbekommen. Wenn der Pavillon wieder wegkäme, fänden das die Kids einhellig "richtig doof".
Seitens der Stadt Kulmbach macht man sich derzeit über einen Rückbau noch gar keine Gedanken. "Es ist ein Schaden von 400 Euro entstanden. Angekokelte Teile des Geländers sind schon ausgetauscht. Der Papierkorb wird durch einen metallenen Eimer ersetzt", erklärt Pressesprecherin Andrea Mandl, und: "Leider gibt es immer Unvernünftige."