Probebohrungen: Hang an der A70 senkt sich
Autor: Alexander Hartmann
Thurnau, Freitag, 05. Februar 2016
Der Hang an der A70 bei Thurnau senkt sich. Deshalb finden entlang des Teilstücks Thurnau-Neudrossenfeld Probebohrungen statt.
Der Hang an der A 70 bei Thurnau-Ost senkt sich merklich. "Der Straßenmeisterei sind am Damm Risse aufgefallen", sagt der Leiter der Bayreuther Dienststelle der Autobahndirektion, Thomas Pfeifer. Es habe Handlungsbedarf bestanden. "Wir untersuchen den Bereich eingehend."
Zurzeit finden entlang der Autobahn bis zu 50 Meter tiefe Probebohrungen statt. Es werden Erd- und Gesteinsproben genommen, die von Geologen begutachtet werden. Die A70 ist daher noch mehrere Wochen auf fast zwei Kilometern Länge zwischen Thurnau-Ost und Neudrossenfeld nur einspurig befahrbar. Die Fahrbahndecke selbst sei nicht betroffen, versichert Pfeifer. "Es ist keine Gefahr im Verzug. Wir gehen aber auf Nummer sicher."
"Schwieriger Untergrund"
Bei Thurnau gebe es einen "schwierigen Untergrund", der aus einem Ton-Sand-Gemisch bestehe. Fraglich sei derzeit noch, wie die Böschung im jetzt betroffenen Bereich gesichert wird. Es gebe die verschiedensten Möglichkeiten, dieser mehr Stabilität zu verleihen. Diese reichten von einer Vernagelung über Beton-Stützscheiben bis hin zu einer Rückverankerung in bis zu 70 Metern Tiefe. Fraglich sei auch, ob die Maßnahme schon jetzt zwingend vorgenommen werden muss oder im Zuge der sogenannten Grunderneuerung der A70 durchgeführt werden kann, die 2017 starten soll. Beides wird sich in den nächsten Wochen zeigen.Ob die Sanierung des acht Kilometer langen Teilstücks zwischen Thurnau und der Anschlussstelle Neudrossenfeld tatsächlich im kommenden Jahr beginnen wird, steht auch noch nicht definitiv fest. "Es bleibt aber unser Ziel", sagt Pfeifer, nach dessen Worten nicht nur die Fahrbahnen saniert werden sollen. So wird auch ein Seitenstreifen angebaut. Zudem müssten sechs bis sieben Brücken ersetzt werden, deren Tragfähigkeit nicht mehr den neuesten Anforderungen gerecht werde.
Eine große Rotmaintal-Brücke?
"Wir prüfen derzeit, ob eine größere Talbrücke mehrere kleine Brücken im Rotmaintal ersetzen kann. Das wäre auch im Sinne des Naturschutzes", erklärt Thomas Pfeifer. Die Planfeststellungsunterlagen sollen nach seinen Worten bereits im Sommer bei der Regierung eingereicht werden.
30 Millionen Euro reichen nicht
Die Kosten für eine Grunderneuerung waren anfangs auf rund 30 Millionen Euro beziffert worden. Das Projekt wird aber wohl viel teurer werden. Laut Pfeifer waren in der ursprünglich genannten Summe weder die Kosten für den Brückenbau noch für die Hangsicherung enthalten, die allein mehrere Millionen verschlingen könnte. Nun habe erst einmal die Hangsicherung oberste Priorität, betont der Leiter der Bayreuther Dienststelle. Zumal die Sicherung auch die künftige Trassenführung der A70 mit bestimmen werde.