Plassenburg-Open-Airs vor Besucherrekord
Autor: Jochen Nützel
Kulmbach, Donnerstag, 07. Juli 2016
Der Zuspruch ist enorm, die Konzertreihe steuert auf einen neuen Besucherrekord zu. Die Auftritte von EAV und Stahlzeit sind bereits "ausverkauft".
Erstmals über sechs Runden gehen die Open-Airs auf der Plassenburg - aber nicht allein deshalb steuert das Festival, das am kommenden Dienstag beginnt, auf einen neuen Besucherrekord zu. "Wir können bereits zwei Mal ,ausverkauft' vermelden: für Stahlzeit und die Erste Allgemeine Verunsicherung. Und auch die anderen Künstler laufen gut bis sehr gut", sagt Matthias Mayer erfreut. Der Geschäftsführer der Motion Kommunikationsgesellschaft ist seit 2013 Organisationspartner des Tourismus & Veranstaltungsservice der Stadt Kulmbach und rechnet damit, dass in diesem Jahr bis zu 7000 Besucher die Tore zum Schönen Hof passieren werden.
Der Bayreuther sieht die Stärke der Open-Airs insbesondere in der Vielfalt. "Rock und Popmusik haben genau so ihre Berechtigung wie Klassik und Kabarett. Dazu kommt: Viele wissen mittlerweile um die Qualität der Veranstaltungen - und kommen gerne wieder." Stetig steigend sei das Interesse am klassischen Abschlussabend. "Wir sind bei 1200 verkauften Tickets - so viele hatte wir noch nie. Es gibt nur noch Restkarten."
EAV als zweites Zugpferd
Ob ihn der Riesenzuspruch für die Satire-Musiker von der Ersten Allgemeinen Verunsicherung überrascht hat? Immerhin stammen die großen Erfolge der Österreicher wie "Küss die Hand schöne Frau" oder "Märchenprinz" aus den 1980er-Jahren. "Die EAV hat im vergangenen Jahr eine sehr erfolgreiche Tour mit neuem Album hinter sich gebracht", sagt Mayer. Er sei sich sicher gewesen, dass die Mannen um Klaus Eberhartinger und Thomas Spitzer auch in Kulmbach ziehen werden.Überhaupt dringen die Zahlen in diesem Jahr in neue Sphären vor. Mayer zieht einen Vergleich zu seiner Premieren-Saison auf der Burg: "Es gibt diesmal keine Veranstaltung unter 700, 800 Leuten - das bedeutete 2013 noch den Höchstwert, beispielsweise beim Auftritt von Willy Astor. Insofern können wir mit der Entwicklung sehr zufrieden sein." Die Kapazität auf der Plassenburg setzte freilich Grenzen: Bei 1550 Besuchern ist auch aus Sicherheitsgründen Schluss. "Das lässt natürlich nicht jeden Künstler als potenziellen Kandidaten für unsere Wunschliste zu", sagt Mayer. Aber auch wenn die Managements vor allem auf nackte Zahlen - also Einspielergebnisse - schauen, hat sich die Burg mit ihrem Ambiente bei vielen eingeprägt. "So einen Auftrittsort findet man wahrlich nicht überall." Ein Pfund, mit dem Kulmbach in der Musik- und Kabarettszene wuchern kann.
Natürlich muss Mayer bei der Akquise auch Absagen hinnehmen. Für dieses Jahr war Reinhard Fendrich avisiert gewesen. "Sein Management und wir waren längere Zeit in Gesprächen gewesen und es hatte auch gut ausgesehen. Dann aber hieß es, er startet im Herbst eine neue Tour und möchte vorher nur wenige Auftritte in seiner Heimat absolvieren. Das respektieren wir natürlich." Für manche Künstler brauche es einen langen Atem und viel Vorlaufzeit, "aber dann ergeben sich oft spontane Optionen und man bekommt den Zuschlag".
So geschehen bei den Wise Guys, die bereits für nächstes Jahr als Plassenburg-Gast fest gebucht sind. "Um sie hatten wir uns lange bemüht, noch bevor sie ihre Auflösung bekanntgaben. 2015 standen sie schon auf der Agenda. Jetzt haben wir sozusagen als Bonbon, dass Kulmbach einen ihrer letzten Auftritte erleben wird." Der angekündigte Abschied der A-cappella-Gruppe hat bewirkt, dass bereits jetzt 400 Tickets abgesetzt wurden.
"Hoffen auf eine Fortsetzung"
Nächstes Jahr läuft der Vertrag zwischen der Motion Kommunikationsgesellschaft und der Stadt Kulmbach aus. "Wir hoffen natürlich auf eine Fortsetzung der Zusammenarbeit", sagt Mayer. Das würde Planungssicherheit auch bezüglich möglicher Künstlerverpflichtungen für die Folgezeit bieten. "Als Agentur muss man zwei bis drei Jahre vorausdenken, denn nicht immer klappt es mit dem Wunschpartner auch zum Wunschtermin."
"Vertrauensvolle Kooperation"
Der Stadt spricht er ein dickes Lob aus: "Oberbürgermeister Henry Schramm und auch Helmut Völkl sowie das gesamte Team des Tourismus & Veranstaltungsservice geben uns das Gefühl, dass wir hier sehr vertrauensvoll zusammenarbeiten. Erfreulich ist auch, dass die Verantwortlichen zu schätzen wissen, was man an den Open-Airs hat, schließlich konnten wir gemeinsam das Festival wiederbeleben, das noch 2011 vor dem Aus stand."OB Henry Schramm gibt das Kompliment zurück: "Wir haben mit Matthias Mayer von Motion Kommunikation einen Veranstaltungspartner an unserer Seite, der bei der Auswahl der Künstler sehr professionell arbeitet und als Chef der Veranstaltungsagentur mit großer Erfahrung natürlich ebenso wie die Stadt Kulmbach das Ziel hat, die Open-Airs auf der Plassenburg nachhaltig immer hochwertiger." Die Zusammenarbeit laufe reibungslos und auf einer sehr partnerschaftlichen und erfolgreichen Basis. Wie es nach 2017 weiter geht, "darüber werden wir reden", sagt Schramm.