Pflegeleicht mit großem Charme
Autor: Dagmar Besand
Melkendorf, Freitag, 05. Juni 2015
Das Ehepaar Heidenreich aus dem Kulmbacher Ortsteil Melkendorf hat geschafft, wovon viele Gartenbesitzer träumen. Ihr Heidegarten ist das ganze Jahr über eine grüne und blühende Oase, die nicht viel Arbeit macht. Zu tun gibt es trotzdem immer etwas.
Aller Anfang ist schwer - das gilt insbesondere, wenn man einen Garten neu anlegen und gestalten möchte. Vor dieser Aufgabe stand das Ehepaar Heidenreich vor mehr als 30 Jahren. "Wir wollten einen Garten, in dem immer etwas blüht, der pflegeleicht und trotzdem naturnah ist", erzählt Annemarie Heidenreich. Die zündende Idee kam bei einem Besuch der internationalen Gartenausstellung 1982 in München.
Bevor aus der ehemaligen Rasenfläche eine lebendige Heidelandschaft wurde, setzten sich die Heidenreichs gründlich mit dem Thema auseinander, besorgten sich Fachliteratur und lasen sich das nötige Wissen an.
"Die Umsetzung begann mit dem Abstechen des vorhandenen Rasens. Das ist schon eine beschwerliche Arbeit", erinnert sich Manfred Heidenreich. Klar war für das Paar auch, dass sie Wasser im Garten haben wollten. Also wurde ein Teich ausgehoben.
Gesagt - getan: Aus dem Erdaushub formte Manfred Heidenreich Hügel in den ausladenden Heidebeeten. Dadurch kam Bewegung in die Landschaft. Vor dem Modellieren wurde der Aushub gesiebt und mit Sand aufbereitet, bevor die verschiedensten Heidegewächse bestellt und gepflanzt wurden. Das haben wir mit großer Freude getan", erinnert sich Annemarie Heidenreich.
Einen schönen Garten, der gar keine Arbeit macht, gibt es nicht. Aber der Heidegarten ist schon vergleichsweise nah dran. Die Herbst-Heide (Calluna) muss einmalig im März/April geschnitten werden, die Winter-Heide (Erica) jeweils nach der Blüte. Damit sind die aufwendigsten Arbeiten schon erledigt.
Nach einigen Jahren beschlossen die Heidenreichs, ihre Gemüsebeete aufzugeben und ihren damals noch überschaubaren Heidegarten weiter auszubauen. So legten sie im Herbst 1998 eine neue Heidelandschaft an.
Bereichert und ergänzt wird der harmonische Gesamteindruck der etwa 30 verschiedenen Heidesorten durch viele weitere Pflanzen, die den sauren Heideboden mögen: Rhododendren und Azaleen, Blaubeeren und Preiselbeeren gehören dazu. Räumliche Struktur in der Höhe schaffen Bonsaibäume - Manfred Heidenreichs Steckenpferd.
Ein Hingucker ist der Teich mit Brücke zum Sitzplatz. Hier genießen die Heidenreichs die besondere Atmosphäre ihres Gartens und beobachten ihre farbenprächtigen Koi-Karpfen.